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Brunnen im Pomeranzengarten Leonberg (Foto: T. Drauz)
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Rundgang durch Leonbergs historische Altstadt

Leonberg hat viel zu bieten. Begleiten Sie uns auf einer Entdeckungsreise durch unsere historische Altstadt mit ihren einzigartigen Sehenswürdigkeiten.

 

1. Altes Rathaus mit Salzhaus

Das hochgiebelige Alte Rathaus aus dem Spätmittelalter wurde 1468 vollendet und zeigt wunderschönes spätmittelalterliches Fachwerk. Als "der Bürger Haus" war es nicht nur Sitz der Stadtverwaltung und des Gerichts, sondern auch Kaufhalle und Kornspeicher. Außerdem befand sich im Rathaus das Archivgewölbe und ein Arrestlokal. Der komplette erste Stock diente als Tanzboden. Und im Keller lagerte der Wein. Das benachbarte Salzhaus mit dem Renaissance-Schweifgiebel ist ungefähr 100 Jahre jünger als das Rathaus. Hier mussten die Einwohner Leonbergs und der umliegenden "Amtsorte" ihren Salzbedarf decken. Die Stadt hatte nämlich das Salzhandelsmonopol und verdiente sehr gut am "weißen Gold".

2. Erstes Bürgerhaus

Das älteste bekannte Rathaus Leonbergs stammt im Kern aus dem 14. Jahrhundert. In der Barockzeit erhielt es ein elegantes Mansarddach. Der Überlieferung nach trafen sich hier die Anführer des Bauernaufstandes "Armer Konrad" von 1514. Als dessen Folge wurde mit dem Tübinger Vertrag die älteste parlamentarische Tradition auf deutschem Boden begründet.

3. Alte Amtei

Zwischen 1800 und 1870 residierte hier der herzogliche bzw. königliche Oberamtmann. Die ältesten Teile des Hauses stammen aber aus dem Mittelalter. Auffällig sind die beiden Rundbögen der Kellereingänge. 18000 Liter Wein passten in den Keller. Bis zum dreißigjährigen Krieg war der Leonberger Wein ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. 

4. Haus Beutelspacher

Über dem Torbogen steht: "Hans Beutelspacher und Barbara Märthin 1621". Der erste und zweite Stock zeigt spätmittelalterliches Fachwerk, der Giebel solches aus der Renaissance. Benedikt Beutelspacher war Stadtrichter. Eines seiner Urteile gefiel Herzog Ulrich nicht und so wurde ihm 1537 wegen angeblicher Falschaussage die Zunge abgeschnitten und die rechte Hand abgehauen. Er durfte außerdem "nicht mehr außerhalb von Zwing und Bann der Stadt Leonberg kommen."

5. Universitäts-Zehntscheuer

Die Leonberger Kirchensteuer floss nach Tübingen. Nach der Gründung der Universität 1422 erbte diese Besitz und Rechte des Sindelfinger Chorherrenstiftes im Leonberger Raum. Dazu gehörte auch eine Naturalabgabe: der Kirchenzehnte. Zu dessen Unterbringung brauchte man eine ganze Scheune. Aber es ging schließlich um Bildung! Trotzdem gefiel den Leonbergern die Abgabe gar nicht. Und die Scheune auch nicht.

6. Törlensweg

Entlang der Stadtmauer, durch die Häuser hindurch, verlief ein Wehrgang, dessen Schießscharten unter dem kleinen Dach zu sehen sind. Den neu aufgekommenen Pulverwaffen begegneten die Stadtväter im 16. Jahrhundert mit der Verstärkung der mittelalterlichen Stadtmauer durch eine Zwingermauer und Rondelle. Der Name Törlensweg kommt vom Kleinen Törle, einem Torturm für Fußgänger am Beginn der Treppe Richtung Bahnhofstraße. 

7. Zugang Pomeranzengarten

8. Pomeranzengarten

Einer der ganz wenigen Spätrenaissance-Terrassengärten,  erbaut 1609/10 von Heinrich von Schickhardt für die Herzogin-Witwe Sibylla. Die namensgebende Pomeranze, eine Bitterorange, ist noch immer der Star, allerdings nur in der warmen Jahreszeit zu bewundern. Der Garten besteht aus dem Blumengarten, dem Küchengarten und dem Baumgarten. Sibylla waren besonders die Heilpflanzen wichtig und sie gab kostenlos Medizin an die Leonberger ab. 1980 wurde die Anlage, nach Originalplänen rekonstruiert, wieder eröffnet.

9. Aussichtspunkt Stadtmauer

Hier wird die "burgartige" Lage Leonbergs hoch über dem Glemstal deutlich. Trotzdem gab es eindrucksvolle Befestigungsanlagen. Der Zwingerweg zwischen äußerer und innerer Stadtmauer zog sich um die gesamte Altstadt.

10. Schloss

Die mittelalterliche Stadtburg der Württemberger ließ Herzog Christoph 1560 bis 1565 zu einem Schloss im äußerst zurückhaltenden Renaissancestil umbauen. Der gesamte Hofstaat fand im Mittelteil Platz. Dieser wurde eingefasst vom Fruchtkasten (heute Amtsgericht) und dem Pferdestall mit Wagenremise. Angegliedert war auch eine Kelter. In deren Nachfolgebau residiert heute das Finanzamt. Der Schlosshof war geprägt von Bäumen, einem Brunnen und den Nebengebäuden, die den Platz einfassten. In der alten Burg fand höchstwahrscheinlich der Leonberger Landtag von 1459  statt. Herzogin-Witwe Sibylla ließ einen überdachten auf kupfernen Pfeilern ruhenden Übergang zur Kirche bauen.

11. Barfüßerhaus, städt. Spital

Barfüßer nannte man die Franziskaner, die im 14. und 15. Jahrhundert hier gewohnt haben. Von 1487-1552 war in dem Gebäude das erste Leonberger Spital untergebracht. Kranke, Arme und Alte wurden hier betreut. Das "Entgelt" der Armen bestand in täglichen Gebeten für die Stifterfamilien.

12. Früheres Totengräberhaus

Das erste bekannte Pfarrhaus der Stadt stammt im Kern aus dem Mittelalter und liegt an der alten Kirchhofmauer. Ein melancholisches Haus sei das, schrieb der Pfarrer 1572. Die Fratze am Stützbalken scheint diesen Eindruck zu verstärken. 1699 zog der Totengräber ein. Der konnte froh sein, überhaupt innerhalb der Stadtmauern wohnen zu dürfen!

13. Stadtkirche

Mit dem Bau der Johannes dem Täufer geweihten Kirche wurde unmittelbar nach der Stadtgründung Mitte des 13. Jahrhunderts begonnen. Es entstand eine dreischiffige Pfeilerbasilika, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder vergrößert und umgebaut wurde.  Um 1400 kam die Vorhalle dazu, die man "Paradies" nannte. Die Kirche birgt bedeutende Kunstwerke, wie die eindrucksvollen mittelalterlichen Fresken. Erhalten hat sich auch ein einzigartiges Ensemble bürgerlicher Grabdenkmäler aus der Zeit der Renaissance. Fast alle Werke stammen aus der Werkstatt des Leonberger Bildhauers Jeremias Schwartz, einem der herausragendsten Künstler im Mittleren Neckarraum.

14. Keplers Schule / Stadtmuseum

Seit 1559 bestand in Württemberg die Schulpflicht. Herausragend für die damalige Zeit! Daher zogen 1571 die deutsche Schule und die Lateinschule „Schola Leomontana“ in das leer stehende Gebäude. Das war zuvor Beghinenkloster und Sitz des Johanniterordens gewesen. Der berühmteste Schüler war der Astronom Johannes Kepler. Heute dient das denkmalgeschützte Gebäude als Stadtmuseum.

15. Schellinghaus / Pfarrhaus

1775 wurde im Pfarrhaus der große deutsche Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling geboren. Er war so begabt, dass er mit 9 Jahren das Alte Testament auf Hebräisch las. Mit 16 durfte er in Tübingen studieren. Mit 20 veröffentlichte er sein erstes Buch. Mit 23 wurde er Professor. Schelling sprach acht Sprachen fließend, darunter Arabisch. Später unterrichtete er den bayrischen Thronfolger. Aber auch zuvor machte das Haus Schlagzeilen. 1626 ließ der berüchtigte Hexenjäger Lutherus Einhorn die frühere Scheune zum Wohnhaus umbauen. Seit 1699 wohnt hier der evangelische Stadtpfarrer. 1711 schrieb Pfarrer Weigen ein Buch zum Thema Tierschutz und 1771 wurde Pfarrer Paulus wegen Geisterbeschwörung entlassen.

16. Evangelisches Dekanat

Das Dekanat wurde 1784/85 erbaut und ist eines der ganz wenigen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert in Leonberg. Bauherr war die Universität Tübingen (siehe Wappenstein in der Mauer). 1477 war mit der Übertragung des Sindelfinger Chorherrenstifts an die Universität Tübingen auch das Recht übergegangen, die Leonberger Pfarrer vorzuschlagen. Das Vorgängergebäude wurde verkauft und demontiert. Es ist heute Bauernhausmuseum in Gebersheim.

17. Kreuzgang

1467 wurde das Franziskanerkloster gebaut, nach der Reformation zog das Spital ein. In dem Altenstift fanden auch Bedürftige, Arme und Waisen Unterkunft. Am Anfang der Stadtgeschichte befand sich an dieser Stelle eine Synagoge der kleinen jüdischen Gemeinde.
Achtung: Der Kreuzgang ist nicht zugänglich!

18. Hinterer Zwinger

Ein zusammenhängendes Stück der Stadtmauer mit Wehrgang und Schießscharten lässt Höhe, Stärke und Verlauf erkennen. Die Zwingermauer verlief etwa wie die linke Bordsteinkante. Außerhalb der Zwingermauer fiel das Gelände steil ab, bis hier der Schutt des großen Stadtbrandes von 1895 abgelagert wurde.

19. Ackerbürgerhaus

So wohnten die einfachen Leute. Großfamilien im kleinen Häuschen. Es waren Ackerbürger, die zumindest noch ein "Äckerle" besaßen. Auch Kleinhandwerker waren hier zu Hause. Unten war die Werkstatt und die Küche, oben Wohnraum und Schlafkammer. Unter dem Dach schliefen die Kinder. Das Nebengebäude hinter dem Häuschen beherbergte Stall und Scheune.

20. Hundezüchter- und Bauernhaus

Der ehemalige Bäckermeister Friedrich Keinath betrieb hier eine Hundehandlung, Schweinezucht und Landwirtschaft. Selbstverständlich züchtete er auch den Leonberger Hund. Er war der "Kleinste" von drei bekannten Hundezüchtern in Leonberg. Die Stadt war berühmt für ihre "bedeutenden Hundezüchtereien". Der Philosoph Schelling geriet in seiner Geburtsstadt vor lauter Hundebegeisterung beinahe in Vergessenheit.

21. Patrizierhaus und Galeriescheune

Das prächtige Wohnhaus von 1584 zeigt den hohen Lebensstandard der Leonberger Oberschicht. Zu den stolzen Besitzern zählten Forstmeister, Bürgermeister und herzogliche Beamte. Ein kleiner Stadtbrand im Jahr 1813 hatte den Bau der stattlichen Scheune zur Folge. Heute ist hier der Galerieverein.

22. Esslinger Katharinenpflege

Von hier aus wurde der Besitz des Esslinger Katharinenspitals im Leonberger Raum verwaltet. Er kam zustande durch fromme Stiftungen. Gute Taten im Diesseits sollten das Seelenheil im Jenseits sichern. Aber häufig war es auch der Wunsch wohlhabender Menschen, die Armut ihrer Zeitgenossen zu lindern.

23. Dreiseitige Hofanlage

Der fränkische Dreiseithof besticht durch die beiden Rundbögen mit dem Fachwerklaufgang darüber. Man konnte damit bequem vom einen Hausteil in den anderen gelangen. Auf diese Weise machte man auch deutlich: Das ganze Gebäudeensemble gehört mir! Unter den Häusern befindet sich eine eindrucksvolle Kelleranlage. Der Weinbedarf musste schließlich gedeckt werden.

24. Korn`sches Haus

1507 erbaut, wurde 1570 noch ein Stockwerk eingefügt. Die alten Dachbalken verwendete man wieder. Schwäbisches Recycling, das bis heute hält. 1609 ließ der Stadtschreiber und Weinhändler Jacob Korn das Haus erweitern und das Treppentürmchen bauen. Ein Statussymbol, das ihm sehr wichtig war. Der Putto über der Tür hält das Türmchen im Arm! Aufwendiger Lebensstil und schlechte Weinjahrgänge führten zu Korns Ruin. Er starb 1633 verarmt und sozial abgestiegen.

25. Steinhaus / Schwarzer Adler

Dieser mittelalterliche Wohnturm war gewissermaßen eine Burg im Kleinen direkt neben dem Oberen Torturm. Er ist wohl nur wenig jünger als Leonberg selbst und wurde 1351 erstmals erwähnt. Damals als "Zweitwohnsitz" der ritterschaftlichen Familie von Richtenberg. Das Gebäude sicherte den oberen Stadteingang. Im ersten Stock verläuft der alte Wehrgang. Seit 1539 war hier die Vogtei, also der Sitz des herzoglichen Gouverneurs. Katharina, die Mutter von Johannes Kepler wurde in dessen Amtsräumen widerrechtlich verhört. Vorwurf: Hexerei. Die Gastwirtschaft zum Adler wurde ca. 1836 eröffnet. 

26. Keplerhaus

Hierher zog die Familie Kepler mit dem kleinen Johannes. Die Eltern führten, wie der Sohn schrieb, "eine Ehe voll Streit". Vater Heinrich riss immer wieder aus, ging zu den Soldaten. Die Mutter wurde später als Hexe angeklagt. Aber der künftige Astronom konnte hier, dank der gesetzlichen Schulpflicht, die Lateinschule besuchen. Später durfte er sogar auf Kosten des Herzogs studieren. Um seine Mutter zu verteidigen, kam er als erwachsener Mann wieder nach Leonberg. Er war damals Kaiserlicher Mathematicus.

27. Hölderlinhaus

Für den 18 jährigen Seminaristen Friedrich Hölderlin war Leonberg eine Stadt zum Träumen. Er schrieb: "Die Tage, die ich in Leonberg zubrachte, waren zu schön, als dass ich sie mir nicht noch oft wiederträumen sollte." Das Schönste, was je über diese Stadt gesagt wurde! Und all das hat mit diesem Haus zu tun. 1788 besuchte Hölderlin mehrmals seinen Freund Immanuel Nast und traf sich "zufällig" mit dessen hübscher Cousine Louise. Man tauschte Ringe, verlobte sich, schrieb Gedichte. Aber es ging nicht gut. Hölderlin löste die Verlobung wieder. Immanuel aber schuf hier eine Portraitzeichnung Hölderlins. Angesichts der wenigen zeitgenössischen Bildnisse des Dichters eine Leonberger Sensation.

28. "Fürstenloge"

Von diesem Haus aus schauten die Landesherren dem Treiben auf dem Pferdemarkt zu. Ihnen musste auf Kosten der Stadt im ersten Stock ein Zimmer geheizt werden. Gewissermaßen eine Fürstenloge. 1768 kaufte Herzog Carl Eugen 24 Pferde. Herzog Friedrich II., später erster König Württembergs war auch sehr gerne hier. Unter seiner Regentschaft nahm nicht nur das Land an Umfang zu. Auch der Fürst. Friedrich wog ca. 200 kg und sein Reitpferd Helene konnte in die Knie gehen, um den Monarchen aufsteigen zu lassen. Ob dieses Wundertier auch aus Leonberg kam?

29. Im Zwinger

Der Zwinger war ein zwischen innerer und äußerer Stadtmauer verlaufender Weg um die ganze Stadt. Wichtig im Krieg und bei Feuer. Ein Rest der inneren Mauer mit Wehrgang und Schießscharten ist noch erhalten. Wie dick diese Mauer war, ist an den Ladeneingängen erkennbar. Nach der Zwingermauer gab es keine Bebauung mehr. Davor war der Stadtgraben.

30. Grünes Haus

Das Gebäude steht auf dem ehemaligen Stadtgraben, der ab 1786 zugeschüttet wurde. Dabei entstand ein kleines Neubaugebiet, das die Vorstadt mit der Altstadt verband. Die Farbe der Ziegel konnte anhand erhaltener Originale rekonstruiert werden.

31. Posthalterei

Ursprünglich Gasthof zum Lamm. Außerhalb der Stadtmauer gelegen, war es wichtig für Reisende, da nach Einbruch der Dämmerung die Tore verschlossen waren. Wichtig war es auch als Pferdewechselstation für Eilige. Die Initialen über der Tür beziehen sich auf die Eltern des Hundezüchters Heinrich Essig, der in diesem Haus am 9.1.1809 geboren und später durch "seinen" Leonberger Hund berühmt wurde. 1845 wurde hier die erste Leonberger Post eröffnet.

32. Altes Forsthaus

Das Anwesen wurde 1589 von Herzog Ludwig, einem passionierten Jäger, erworben. Durch Um- und Neubau entstand das Fürstliche Jagdhaus (mit dem Erker) und das Herzogliche Forstamt (fiel dem Straßenbau zum Opfer). Beide Häuser waren durch ein Rundbogentor verbunden. Der Forstmeister, der hier seinen Sitz hatte, bestimmte, wann und wo die Leonberger z.B. als Treiber bei Hofjagden, der Ausbesserung von Jagdwegen oder dem Transport erlegten Wildes Dienst zu leisten hatten. Das Haus war daher bei den alten Leonbergern nicht allzu beliebt!

33. Frühere Vorstadt Untere Marktgasse

Vor dem Unteren Tor entstand im 14./15. Jahrhundert die nichtummauerte Vorstadt. Es gab hier Gasthäuser, ein Schafhaus, wegen der Feuergefahr eine Ziegelei und ein Badehaus. Außerdem das Fürstliche Jagdhaus und das Wohnhaus des Henkers. Den wollte man nicht in der Stadt haben.

34. Haus Bruckmann

Der Handelsmann, Ratsherr und späterer Bürgermeister Erhard Jayser ließ 1738 den Vorgängerbau abbrechen und das jetzige Haus bauen. Oben traditionelles Fachwerk, unten Rundbogenfenster, sorgfältig durch Pilaster gegliedert. Im Erdgeschoss befand sich Jaysers Kaufmannsladen und die Fenster sollten so viel Licht als möglich in das Verkaufslokal lassen. Im Zeitalter des Spätbarock war man mit den düsteren Räumen der dicht aneinander gebauten Häuser nicht mehr zufrieden. Über der Tür sieht man die sogenannte Kaufmannsvier. Die Familie Bruckmann übernahm später das Geschäft.

35. Marktbrunnen mit Wäppner

Ein echter „Herrscherbrunnen“. Das Original der Figur befindet sich im Stadtmuseum und wurde 1566 im Auftrag von Herzog Christoph geschaffen. Die Person auf der Säule stellt aber nicht den Herzog dar. Dieser war wesentlich korpulenter. Der Wäppner steht für die Macht und Würde des Württembergischen Fürstenhauses. Wappenschild, Zepter, Harnisch, Amtskette, Schwert. Da wusste man, wer in der Stadt das Sagen hatte. Die Buchstaben LB stehen übrigens nicht für Leonberg, sondern sind die Initialen des Steinmetzes Leonhard Baumhauer. Der Brunnentrog besteht aus Gusseisen und entstand 1798 in den Herzoglichen Hüttenwerken in Königsfeld. Hohe Ingenieurskunst!








Rundgang durch Leonbergs Stadtteile

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