Die Planungsleistungen der Leistungsphasen 1-9 für die bauliche Neugestaltung der Straßenräume „Stadt für Morgen“ (Sozial- und Klimagerechte Stadt) werden an das Ingenieurbüro Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Frankfurt gemäß dem vorläufigen Honorarangebot in Höhe von brutto 1.090.890,50 EUR, vergeben.

 

 

 

Sachverhalt mit der Stellungnahme der Verwaltung

 

Situation

Mit der Beschlussvorlage 2021/180 wurde der Durchführung eines Planerauswahlverfahrens (Verkehrsanlagenplanung) für die Umgestaltung der Stadtmitte Leonberg zugestimmt. Die Verwaltung wurde beauftragt bis zum Oktober 2022 einen Förderantrag beim Land Baden-Württemberg für das Projekt „Stadt für Morgen“ einzureichen.

Nach vorläufiger Kostenschätzung betragen die für den Umbau notwendigen anrechenbaren Kosten 10.000.000 € netto. Um den Beschluss umzusetzen und ein geeignetes Planungsbüro zu beauftragen, wurde ein Vergabeverfahren durchgeführt.

Ab einer Honorarsumme für Planungsleistungen in Höhe von 214.000 € netto ist vom Gesetzgeber für die Vergabe von Planungsleistungen die Durchführung eines VgV-Verfahrens gemäß der Vergabeverordnung (VgV) über die Vergabe öffentlicher Aufträge verbindlich vorgeschrieben. Da die Honorarsumme für die Planungsleistungen den Schwellenwert deutlich überschreiten, wurde von Drees & Sommer, Stuttgart im Auftrag der Stadt Leonberg ein europaweites VgV-Verfahren durchgeführt.

 

Verhandlungsverfahren nach VgV

Teilnahmewettbewerb

In der ersten Stufe des VgV-Verfahrens (Präqualifikation) haben sich insgesamt 4 Büros beworben. Grundlage für die Bewerbung waren Ausschluss- und Auswahlkriterien, die anhand vergaberechtlicher Vorgaben in Bezug auf Projektgröße und -anforderungen ausgelegt wurden. Die Bewerbungsunterlagen wurden von Drees & Sommer SE, Stuttgart geprüft und bewertet. Alle 4 Bewerber haben sich in der Stufe 1 zur Teilnahme an der Stufe 2 qualifiziert und wurden zur Teilnahme an der Stufe 2 des VgV-Verfahrens (Verhandlungsverfahren) eingeladen.

Verhandlungsverfahren

Alle Angebotsunterlagen sind fristgerecht zur Angebotsfrist eingegangen. Die persönliche Vorstellung der Bieter fand am 26.01.2022 im Rahmen einer Bewertungssitzung statt. Für die Bieter- und Angebotsvorstellungen war jeweils eine Dauer von max. 45 Minuten vorgesehen. Im Anschluss waren 25 Minuten zur Diskussion veranschlagt.

Prüfung und Wertung der Ingenieurhonorare

Die Honorarangebote mussten von den Bewerbern bis zum 17.01.2021 um 14:00 Uhr auf der Vergabeplattform elektronisch eingereicht werden. Die Honorarangebote der 4 Bewerber wurden von Drees & Sommer SE geprüft und ausgewertet. Die Hauptangebote der Bieter basieren auf den vorgegebenen anrechenbaren Kosten und sind damit vergleichbar und entsprechen der aktuellen Fassung der HOAI. Die geprüften Angebotspreise wurden entsprechend einer definierten Bewertungsmatrix in Punkte umgerechnet. Pauschale Nachlässe entsprechend der neuen HOAI waren zulässig.

Bewertung der Präsentationen

Anhand einer vorher definierten Bewertungsmatrix wurden die Präsentationen & Angebote von einem Gremium aus Vertretern des Tiefbauamts, dem Stadtplanungsamt, dem Referat für innovative Mobilität, sowie der Verwaltungsspitze mittels Bewertungsbögen bewertet und von Drees & Sommer SE ausgewertet. Jeder Bieter konnte insgesamt maximal 400 Punkte erhalten.

Das Verhandlungsverfahren nach VgV kommt zum Ergebnis, dass das Ingenieurbüro SchüßlerPlan GmbH, Frankfurt mit 357,5 von 400 (89,4 %) möglichen Punkten die höchste Wertungszahl aller Bewerber erzielt hat. Auf Grundlage dieser Wertung im Vergabeverfahren wird empfohlen das Ingenieurbüro SchüßlerPlan GmbH, Frankfurt zu einem vorläufigen Gesamthonorar von 1.090.890,50 € brutto mit den ausgeschriebenen Planungsleistungen für die Planung der baulichen Umgestaltung Stadtmitte Leonberg zu beauftragen. Das endgültige Honorar hängt gemäß HOAI von den in der Kostenberechnung (Entwurfsplanung Lph3) zu ermittelnden Baukosten ab.

Das Büro Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft aus Frankfurt, mit Standorten in Karlsruhe und Stuttgart, stellt alle notwendigen Kompetenzen und fachlichen Eigenschaften und hat mit einem innovativen, realistischen und wirtschaftlichen Angebot überzeugt. Die Absageschreiben an die nicht berücksichtigten Bieter wurde von Drees & Sommer am 28.01.2022 versendet. Die 10-tägige Einspruchsfrist verstrich am 07.02.2022 ohne den Eingang von Einsprüchen. Nach Ablauf der Einspruchsfrist kann das erstplatzierte Büro beauftragt werden. Nach Beschluss des Gremiums kann die Beauftragung formell abgeschlossen werden.

 

JA

x

NEIN

 

Kontierung	Jahr	verfügbares Budget	Finanzbedarf	Bemerkung
754100807001 Straßenbaumaßnahmen Kernstadt	2022	200.000	135.000	Planungskosten Lph 1-2
754100807001 Straßenbaumaßnahmen Kernstadt	2022 VE	4.000.000	955.890,50	Die Auftragsvergabe für die Folgejahre ist aufgrund der Verpflichtungs-ermächtigung möglich.
754100807001 Straßenbaumaßnahmen Kernstadt	2023	4.000.000	200.000	Planungskosten Lph 3-4
754100807001 Straßenbaumaßnahmen Kernstadt	2024	5.000.000	145.000	Planungskosten Lph 5-6
754100807001 Straßenbaumaßnahmen Kernstadt	2025	5.000.000	610.000	Planungskosten Lph 7-9 Baubeginn

*Die Aufteilung der Planungskosten auf die Jahre 2022-2025 wurde anhand des Zeitplans grob abgeschätzt. Da die Leistungsphasen (Lph) sich teilweise überlappen, können sich Verschiebungen ergeben. Das vorläufige Gesamthonarar beträgt 1.090.890,50 EUR brutto.

Die veranschlagten Gelder für den Bau, sind im Haushaltsplanentwurf 2023 zeitlich neu zu verteilen. Baubeginn ist voraussichtlich 2025. An den veranschlagten Gesamtbaukosten von insgesamt 15 Mio. € ändert sich nach heutigem Kenntnisstand nichts.