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Historische Leonberger Altstadt © Vilja Staudt
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Beschlussvorschlag - 2019/237

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

 

1.  Dem Nutzungsplan für die Wälder der Stadt Leonberg mit einem vorgesehenen Einschlag von 4.000 Erntefestmetern und einer Durchforstungsfläche von ca. 69,9 ha wird zugestimmt.

 

2. Dem Kulturplan für die Wälder der Stadt Leonberg mit Neupflanzungen von ca. 3.800 Nadelbäumen und 600 Laubbäumen sowie Kultursicherungen auf ca. 6,2 ha, vorgesehenen Wildschutzmaßnahmen auf ca. 1,7 ha und Jungbestandspflege auf ca. 28,4 ha wird zugestimmt.

 

3. Vom Bericht der Forstverwaltung zur Situation in den Wäldern der Stadt Leonberg wird Kenntnis genommen.

 

4. Die Verwaltung wird beauftragt, den Stadtwald entsprechend dieser Vorgaben zu bewirtschaften.

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Sachverhalt

 


Sachverhalt mit der Stellungnahme der Verwaltung

 

 

1. Bericht der Forstverwaltung zur Situation in den Wäldern der Stadt Leonberg

 

1.1  Rückblick auf das Forstwirtschaftsjahr 2019

 

Als Folge des Trockenjahres 2018 wurden bereits im vergangenen Winter an vielen Baumarten, vor allem aber an der Buche, Trockenschäden in Form absterbender Kronen sichtbar, so dass im Frühjahr insgesamt rund 600 Fm Schadholz aufgearbeitet werden mussten. Insgesamt wurden im vergangenen Forstwirtschaftsjahr rund 7.400 Fm Holz eingeschlagen und damit, wie geplant, rund 100 Fm mehr als der regelmäßige Hiebssatz mit 7.300 Fm vorsieht, um Mindereinschläge der letzten Jahre auszugleichen.

 

1.2  Situation am Holzmarkt

 

Die Situation am Holzmarkt war erwartungsgemäß uneinheitlich. Während die Eichen, sowohl bei der Wertholzsubmission als auch freihändig zu guten Preisen verkauft werden konnten, sank der Preis für Nadelhölzer aufgrund der immensen Schadholz-mengen um rund 40 Prozent. Die Preise für Buchenholz stagnierten auf weiterhin niedrigem Niveau.

 

1.3  Ausblick auf das Forstwirtschaftsjahr 2020

 

 In der kommenden Saison wird zunächst die weitere Aufarbeitung des Schadholzes v.a. an verkehrssicherungspflichtigen Waldorten im Vordergrund stehen. Borkenkäferbefall, zum Teil auch am Laubholz, Trockenschäden und der verstreute Schadholzanfall führen dabei zu geringeren Holzerlösen bei gleichzeitig erhöhten Aufarbeitungskosten.

 

 Die landes- und bundesweiten Waldschäden der Jahre 2018 und 2019 führen zwangs-läufig zu einem höheren Schadholzaufkommen, das die Industrie nur sukzessive und zu reduzierten Preisen aufnimmt, so dass die Entwicklung am Holzmarkt weiterhin ungewiss bleibt. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, ist in der Planung für das Forstwirtschaftsjahr 2020 kein regulärer Einschlag von Nadelholz vorgesehen. Auch beim Laubholz lassen sich vor allem geringwertige Sortimente nur unter Preiseinbußen vermarkten. Um den Bedarf an Brennholz für die Bürger und den Handel zu bedienen sowie einer zu erwartenden Nachfrage der Laubholzsäger nach Frischholz gerecht zu werden, ist im Laubholz ein reduzierter Holzeinschlag von 4.000 Fm geplant. Als Grundlage für die Finanzplanung wurde eine Schadholzmenge von 2.000 Fm angesetzt.

 

 Wie in den Vorjahren sollen im Frühjahr kleinere Kahlflächen, die bei der Räumung von hiebsreifen Buchen über vorhandener Naturverjüngung entstanden sind, aufgeforstet werden. Auch erste Sturm- und Käferholzflächen sollen neu mit Douglasien und Kirschen bepflanzt werden. Beide Baumarten gelten, soweit das derzeit beurteilt werden kann, als für die Folgen des Klimawandels geeignet.

 

 Kultursicherungsarbeiten sollen im Jahr 2020 auf 6,2 ha und Wildschutzmaßnahmen auf

 1,7 ha durchgeführt werden. Jungbestandspflege ist auf 28,4 ha geplant.

 

2.  Nutzungsplan

 

 Aufbauend auf dem vom Gemeinderat beschlossenen 10-jährigen Forsteinrichtungswerk hat der städtische Forstbetrieb in Zusammenarbeit mit dem Kreisforstamt in Böblingen den Entwurf für den jährlich zu erstellenden Kultur- und Nutzungsplan gefertigt und vorgelegt. Der Hiebssatz hat sich nach der Neueinrichtung des Stadtwaldes von 7.800 Fm/a auf 7.300 Fm/a verringert. Hierin sind auch nicht verwertbare Holzmengen in Jungbeständen enthalten, sodass für die tatsächliche Holzernte 6.900 Fm verbleiben. Witterungsbedingt konnten dieser Hiebssatz meist nicht vollends ausgeschöpft werden.

 Durch die Folgen des Trockenjahres 2018 muss sich der tatsächliche Holzeinschlag noch mehr als in der Vergangenheit an der Holzmarktlage, sowie natürlich an der Witterung, der Windwurf- und Borkenkäfersituation orientieren. Daher wurde die reguläre Nutzung mit 4.000 Fm kalkuliert und die Schadholzmenge mit 2000 Fm angesetzt.

 

 Die Planzahlen des Jahres 2019 für den gesamten Stadtwald sind zum Vergleich in Klammern angegeben.

 

2.1  Aufteilung nach Teilorten und Nutzungsarten

 

Werte in Festmeter

Vor-nutzung

Haupt-nutzung

Geplanter Einschlag (Summe Vor- und Haupt-nutzung)

Jung-bestands-pflege gesamter Stadtwald

Gesamt-nutzung

Leonberg

1.255

1.305

2.560

200

2.760

Warmbronn

100

610

710

40

750

Höfingen

160

180

340

190

530

Gebersheim

240

150

390

20

410

Gesamter

Stadtwald  (Werte 2019 in Klammer)

1.755

(3.915)

2.245

(3.285)

4.000

(7.200)

450

(200)

4.450

(7.400)

Vornutzung: Nutzung von Holz zur Pflege vorwiegend jüngerer Bestände

Hauptnutzung: Nutzung von erntereifem Holz im Rahmen der Verjüngung des Waldes

 

2.2  Aufteilung nach Holzarten  (nur geplanter Einschlag, Werte in Festmeter)

 (Derbholz = Holz, das für Flächenlose verbleibt)

 

Werte in Festmeter

Nadelholz

Laubholz

 

 

Stammholz

Industrieholz

Stammholz

Industrieholz

Brennholz

Derbholz

Gesamter

Stadtwald

0

(395)

0

(215)

1.000

(1.465)

555

(635)

1.045

(1675)

1.400

(2815)

 

 Durchforstungsfläche  69,9 ha (ca. 4,8 % der Gesamtwaldfläche)

 (136 ha) (ca. 9,4 % der Gesamtwaldfläche)

 

3.  Kulturplan

 

 Die Forsteinrichtung hat auf verschiedenen Flächen im Stadtwald Waldverjüngungsmaß-nahmen geplant. Im kommenden Forstwirtschaftsjahr sollen auf Flächen, die durch den Orkan Lothar, Borkenkäferbefall und der Räumung von Althölzern entstanden sind, Bäume gepflanzt werden:

 


3.1  Neupflanzungen (geplante Neupflanzungen des Vorjahrs in Klammern)

 

Stück

Leonberg

Warmbronn

Höfingen

Gebersheim

Summe

Eiche

0

(0)

0

(0)

0

(0)

0

(0)

0

(0)

Linde

0

(0)

(0)

(0)

0

(0)

0

(0)

0

(0)

Kirsche

600

(0)

0

(0)

0

(0)

0

(0)

600

(0)

Speierling

0

(200)

0

(0)

0

(0)

0

(0)

0

(200)

Elsbeere

0

(400)

0

(0)

0

(0)

0

(0)

0

(400)

 

0

0

0

0

0

Summe

Laubholz

600

(600)

0

(0)

0

(0)

0

(0)

600

(600)

 

 

 

 

 

 

Fichte

0

(1.200)

0

(0)

0

(1.650)

0

(600)

0

(3.450)

Douglasie

3.800

(400)

0

(0)

0

(550)

0

(200)

3.800

(1.150)

 

 

 

 

 

 

Summe

Nadelholz

3.800

(1.600)

0

(0)

0

(2.200)

0

(800)

3.800

(4.600)

 

 

 

 

 

 

gesamt

4.400

 

 

 

4.400

 

3.2  Nachbesserung

 

 In Kulturen, die in den vergangenen Jahren gepflanzt wurden, gab es witterungs- und schädlingsbedingt nennenswerte Ausfälle. Für die Nachbesserung werden rund 300 junge Bäume benötigt.

 

3.3  Jungwüchse aus abgedeckten Naturverjüngungen

 

 Auf den unten aufgeführten Flächen sind mittlerweile so viele junge Bäume nachgewachsen, dass die darüberstehenden alten Bäume genutzt werden können.

 

Waldort

ha

III, 10 Blutbuche, Leonberg

0,2

IIX,11 Spitzacker, Höfingen

0,1

X,4 Mittelstück, Gebersheim

0,1

 


3.4  Kultursicherung, Waldschutz und Jungbestandspflege

 

 Um den frisch gepflanzten Bäumen ein gutes Wachstum zu ermöglichen, müssen diese Pflanzflächen mehrere Jahre gemäht werden (Kultursicherung).

 Verschiedene Baumarten müssen zusätzlich durch Zäune (Flächenschutz) oder durch Wuchshüllen, Drahthosen und dergleichen (Einzelschutz) vor dem Wild geschützt werden.

 Bei der Jungbestandspflege werden v.a. schlechtwüchsige und unerwünschte Bäume beseitigt.

 

 

Planung

FWJ 2020

(01.10.2019-30.09.2020

Planung

FWJ 2019

(01.10.2018-30.09.2019)

Vollzug

FWJ 2019

Kultursicherung

6,2 ha

6,6 ha

6,5 ha

Wald-/Wildschutz

 

 

 

 

 

 

1,4 ha

900 lfm

 

 

 

 

 

 

0,4 ha

a) Zaunabbau :

 

 

 Umzäunte Fläche

     Zaunabbau Länge

 

 

0,5 ha

300 lfm

b) Zaunneubau

 

 

 Umzäunte  Fläche

     Zaunneubau Länge

0

0

 

 

c)  Baum-Einzelschutz

 

 

1,7 ha

 

0,4 ha

Jungbestandspflege

28,4 ha

23,1 ha

30,1 ha

 

 

4.  Fazit

 

Eine Verringerung des Holzeinschlages führt zu geringeren Erträgen und Pflege-defiziten. Eine Erhöhung ist aufgrund der Waldschadenslage und des dadurch gestörten Holzmarktes nicht sinnvoll. Die geplanten Wiederaufforstungen sind im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft gesetzlich vorgeschrieben.

 

 

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Finanz. Auswirkung

JA

 

 

 

NEIN

x

 

Der Bereich Forst weist im Entwurf des Ergebnishaushalts 2020 (Teilhaushalt 06, Produktgruppe 5550) folgendes Ergebnis aus:

 

Erträge  418.000 EUR

Aufwendungen    434.725 EUR

Ergebnis - 16.725 EUR

 

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