Kultur- und Nutzungsplan für den Stadtwald 2020
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ortschaftsrat Warmbronn
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Vorberatung
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21.10.2019
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Erledigt
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Ortschaftsrat Gebersheim
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Vorberatung
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23.10.2019
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Geplant
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Ortschaftsrat Höfingen
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Vorberatung
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23.10.2019
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Erledigt
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Finanz- und Verwaltungsausschuss
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Vorberatung
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14.11.2019
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Erledigt
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Gemeinderat
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Entscheidung
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19.11.2019
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1. Dem Nutzungsplan für die Wälder der Stadt Leonberg mit einem vorgesehenen Einschlag von 4.000 Erntefestmetern und einer Durchforstungsfläche von ca. 69,9 ha wird zugestimmt.
2. Dem Kulturplan für die Wälder der Stadt Leonberg mit Neupflanzungen von ca. 3.800 Nadelbäumen und 600 Laubbäumen sowie Kultursicherungen auf ca. 6,2 ha, vorgesehenen Wildschutzmaßnahmen auf ca. 1,7 ha und Jungbestandspflege auf ca. 28,4 ha wird zugestimmt.
3. Vom Bericht der Forstverwaltung zur Situation in den Wäldern der Stadt Leonberg wird Kenntnis genommen.
4. Die Verwaltung wird beauftragt, den Stadtwald entsprechend dieser Vorgaben zu bewirtschaften.
Sachverhalt mit der Stellungnahme der Verwaltung
1. Bericht der Forstverwaltung zur Situation in den Wäldern der Stadt Leonberg
1.1 Rückblick auf das Forstwirtschaftsjahr 2019
Als Folge des Trockenjahres 2018 wurden bereits im vergangenen Winter an vielen Baumarten, vor allem aber an der Buche, Trockenschäden in Form absterbender Kronen sichtbar, so dass im Frühjahr insgesamt rund 600 Fm Schadholz aufgearbeitet werden mussten. Insgesamt wurden im vergangenen Forstwirtschaftsjahr rund 7.400 Fm Holz eingeschlagen und damit, wie geplant, rund 100 Fm mehr als der regelmäßige Hiebssatz mit 7.300 Fm vorsieht, um Mindereinschläge der letzten Jahre auszugleichen.
1.2 Situation am Holzmarkt
Die Situation am Holzmarkt war erwartungsgemäß uneinheitlich. Während die Eichen, sowohl bei der Wertholzsubmission als auch freihändig zu guten Preisen verkauft werden konnten, sank der Preis für Nadelhölzer aufgrund der immensen Schadholz-mengen um rund 40 Prozent. Die Preise für Buchenholz stagnierten auf weiterhin niedrigem Niveau.
1.3 Ausblick auf das Forstwirtschaftsjahr 2020
In der kommenden Saison wird zunächst die weitere Aufarbeitung des Schadholzes v.a. an verkehrssicherungspflichtigen Waldorten im Vordergrund stehen. Borkenkäferbefall, zum Teil auch am Laubholz, Trockenschäden und der verstreute Schadholzanfall führen dabei zu geringeren Holzerlösen bei gleichzeitig erhöhten Aufarbeitungskosten.
Die landes- und bundesweiten Waldschäden der Jahre 2018 und 2019 führen zwangs-läufig zu einem höheren Schadholzaufkommen, das die Industrie nur sukzessive und zu reduzierten Preisen aufnimmt, so dass die Entwicklung am Holzmarkt weiterhin ungewiss bleibt. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, ist in der Planung für das Forstwirtschaftsjahr 2020 kein regulärer Einschlag von Nadelholz vorgesehen. Auch beim Laubholz lassen sich vor allem geringwertige Sortimente nur unter Preiseinbußen vermarkten. Um den Bedarf an Brennholz für die Bürger und den Handel zu bedienen sowie einer zu erwartenden Nachfrage der Laubholzsäger nach Frischholz gerecht zu werden, ist im Laubholz ein reduzierter Holzeinschlag von 4.000 Fm geplant. Als Grundlage für die Finanzplanung wurde eine Schadholzmenge von 2.000 Fm angesetzt.
Wie in den Vorjahren sollen im Frühjahr kleinere Kahlflächen, die bei der Räumung von hiebsreifen Buchen über vorhandener Naturverjüngung entstanden sind, aufgeforstet werden. Auch erste Sturm- und Käferholzflächen sollen neu mit Douglasien und Kirschen bepflanzt werden. Beide Baumarten gelten, soweit das derzeit beurteilt werden kann, als für die Folgen des Klimawandels geeignet.
Kultursicherungsarbeiten sollen im Jahr 2020 auf 6,2 ha und Wildschutzmaßnahmen auf
1,7 ha durchgeführt werden. Jungbestandspflege ist auf 28,4 ha geplant.
2. Nutzungsplan
Aufbauend auf dem vom Gemeinderat beschlossenen 10-jährigen Forsteinrichtungswerk hat der städtische Forstbetrieb in Zusammenarbeit mit dem Kreisforstamt in Böblingen den Entwurf für den jährlich zu erstellenden Kultur- und Nutzungsplan gefertigt und vorgelegt. Der Hiebssatz hat sich nach der Neueinrichtung des Stadtwaldes von 7.800 Fm/a auf 7.300 Fm/a verringert. Hierin sind auch nicht verwertbare Holzmengen in Jungbeständen enthalten, sodass für die tatsächliche Holzernte 6.900 Fm verbleiben. Witterungsbedingt konnten dieser Hiebssatz meist nicht vollends ausgeschöpft werden.
Durch die Folgen des Trockenjahres 2018 muss sich der tatsächliche Holzeinschlag noch mehr als in der Vergangenheit an der Holzmarktlage, sowie natürlich an der Witterung, der Windwurf- und Borkenkäfersituation orientieren. Daher wurde die reguläre Nutzung mit 4.000 Fm kalkuliert und die Schadholzmenge mit 2000 Fm angesetzt.
Die Planzahlen des Jahres 2019 für den gesamten Stadtwald sind zum Vergleich in Klammern angegeben.
2.1 Aufteilung nach Teilorten und Nutzungsarten
Werte in Festmeter |
Vor-nutzung |
Haupt-nutzung |
Geplanter Einschlag (Summe Vor- und Haupt-nutzung) |
Jung-bestands-pflege gesamter Stadtwald |
Gesamt-nutzung |
Leonberg |
1.255 |
1.305 |
2.560 |
200 |
2.760 |
Warmbronn |
100 |
610 |
710 |
40 |
750 |
Höfingen |
160 |
180 |
340 |
190 |
530 |
Gebersheim |
240 |
150 |
390 |
20 |
410 |
Gesamter Stadtwald (Werte 2019 in Klammer) |
1.755 (3.915) |
2.245 (3.285) |
4.000 (7.200) |
450 (200) |
4.450 (7.400) |
Vornutzung: Nutzung von Holz zur Pflege vorwiegend jüngerer Bestände
Hauptnutzung: Nutzung von erntereifem Holz im Rahmen der Verjüngung des Waldes
2.2 Aufteilung nach Holzarten (nur geplanter Einschlag, Werte in Festmeter)
(Derbholz = Holz, das für Flächenlose verbleibt)
Werte in Festmeter |
Nadelholz |
Laubholz |
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Stammholz |
Industrieholz |
Stammholz |
Industrieholz |
Brennholz |
Derbholz |
Gesamter Stadtwald |
0 (395) |
0 (215) |
1.000 (1.465) |
555 (635) |
1.045 (1675) |
1.400 (2815) |
Durchforstungsfläche 69,9 ha (ca. 4,8 % der Gesamtwaldfläche)
(136 ha) (ca. 9,4 % der Gesamtwaldfläche)
3. Kulturplan
Die Forsteinrichtung hat auf verschiedenen Flächen im Stadtwald Waldverjüngungsmaß-nahmen geplant. Im kommenden Forstwirtschaftsjahr sollen auf Flächen, die durch den Orkan Lothar, Borkenkäferbefall und der Räumung von Althölzern entstanden sind, Bäume gepflanzt werden:
3.1 Neupflanzungen (geplante Neupflanzungen des Vorjahrs in Klammern)
Stück |
Leonberg |
Warmbronn |
Höfingen |
Gebersheim |
Summe |
Eiche |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
Linde |
0 (0) |
(0) (0) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
Kirsche |
600 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
600 (0) |
Speierling |
0 (200) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (200) |
Elsbeere |
0 (400) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (400) |
|
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
Summe Laubholz |
600 (600) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
600 (600) |
|
|
|
|
|
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Fichte |
0 (1.200) |
0 (0) |
0 (1.650) |
0 (600) |
0 (3.450) |
Douglasie |
3.800 (400) |
0 (0) |
0 (550) |
0 (200) |
3.800 (1.150) |
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Summe Nadelholz |
3.800 (1.600) |
0 (0) |
0 (2.200) |
0 (800) |
3.800 (4.600) |
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gesamt |
4.400 |
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4.400 |
3.2 Nachbesserung
In Kulturen, die in den vergangenen Jahren gepflanzt wurden, gab es witterungs- und schädlingsbedingt nennenswerte Ausfälle. Für die Nachbesserung werden rund 300 junge Bäume benötigt.
3.3 Jungwüchse aus abgedeckten Naturverjüngungen
Auf den unten aufgeführten Flächen sind mittlerweile so viele junge Bäume nachgewachsen, dass die darüberstehenden alten Bäume genutzt werden können.
ha |
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III, 10 Blutbuche, Leonberg |
0,2 |
IIX,11 Spitzacker, Höfingen |
0,1 |
X,4 Mittelstück, Gebersheim |
0,1 |
3.4 Kultursicherung, Waldschutz und Jungbestandspflege
Um den frisch gepflanzten Bäumen ein gutes Wachstum zu ermöglichen, müssen diese Pflanzflächen mehrere Jahre gemäht werden (Kultursicherung).
Verschiedene Baumarten müssen zusätzlich durch Zäune (Flächenschutz) oder durch Wuchshüllen, Drahthosen und dergleichen (Einzelschutz) vor dem Wild geschützt werden.
Bei der Jungbestandspflege werden v.a. schlechtwüchsige und unerwünschte Bäume beseitigt.
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Planung FWJ 2020 (01.10.2019-30.09.2020 |
Planung FWJ 2019 (01.10.2018-30.09.2019) |
Vollzug FWJ 2019 |
Kultursicherung |
6,2 ha |
6,6 ha |
6,5 ha |
Wald-/Wildschutz
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1,4 ha 900 lfm
0,4 ha |
a) Zaunabbau : |
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Umzäunte Fläche Zaunabbau Länge
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0,5 ha 300 lfm |
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b) Zaunneubau |
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Umzäunte Fläche Zaunneubau Länge |
0 0 |
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c) Baum-Einzelschutz
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1,7 ha |
0,4 ha |
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Jungbestandspflege |
28,4 ha |
23,1 ha |
30,1 ha |
4. Fazit
Eine Verringerung des Holzeinschlages führt zu geringeren Erträgen und Pflege-defiziten. Eine Erhöhung ist aufgrund der Waldschadenslage und des dadurch gestörten Holzmarktes nicht sinnvoll. Die geplanten Wiederaufforstungen sind im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft gesetzlich vorgeschrieben.