Im Rahmen des Weltwassertages öffnet das Stadtmarketing am Sonntag, 23. März, von 15 bis 17 Uhr, die Tore zum Engelbergturm. In Kooperation mit dem NABU Leonberg und dem Schwäbischen Albverein sowie weiteren Ehrenamtlichen werden den Besucherinnen und Besuchern neue Perspektiven auf den bald 100 Jahre alten Wasserturm, den "kleinen Bruder" und das gesamte Engelberggelände eröffnet.
Auf dem ursprünglich unbewaldeten Engelberg steht seit dem Mittelalter ein Hochwachtturm, seinerzeit als Außenposten der Stadtverteidigung. In unruhigen Zeiten waren dort Wächter postiert. Sie hatten Sichtverbindung mit dem Oberen Torturm in der Stadt und gaben Signal. Dieser Turm ist vermutlich im 16. oder 17. Jahrhundert errichtet worden und nicht in der Römerzeit, wie früher angenommen wurde. Im Jahr 1842, der Turm hatte seine militärische Bedeutung längst verloren, entschloss sich der Leonberger Gemeinderat zur Renovierung des "Engelberg Thürmchens". Es erlitt nicht das Schicksal seiner "Kollegen" in der Stadt: Diese wurden Jahre zuvor abgebrochen, weil sie dem Stadtausbau im Weg standen und ihr kostbares Baumaterial weiterverwendet werden konnte. Im Gegensatz dazu wurde der Wartturm 1842 sogar verschönert, als Teil der neu entstehenden Anlage auf dem Engelberg.
Der kleine Engelbergturm ist für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich. Das Schloss der hölzernen Tür ist dauerhaft verriegelt. Seit einiger Zeit sind Ehrenamtliche des Naturschutzbundes im Turm aktiv und haben Nistkästen für Fledermäuse angebracht. Ehrenamtliche des NABU Leonberg sind von 15 bis 17 Uhr mit einem kleinen Informationsstand vor Ort und stehen für Fragen zur Arbeit des NABU gerne zur Verfügung. Schwerpunktthema ist die Nutzung des Turms für die Natur. Eine Besteigung des Obergeschosses im kleinen Turm ist aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich, jedoch haben Interessierte an diesem Nachmittag die Chance, einen Blick ins Innere des Turms zu werfen.
Im Eingangsbereich des Engelbergturms informieren Schautafeln über die Geschichte des Wahrzeichens. Mit dem Bau des Engelbergturmes wurde im Jahr 1928 die Wasserversorgung in Leonberg erweitert. Der Bau des Hochbehälters "Alte Reute" in Gebersheim stellt seit 1993 die gesamte Wasserversorgung Leonbergs sicher. Im Juni 2023 wurde bereits das 30-jährige Jubiläum der "Alten Reute" gefeiert. Aus diesem Anlass sind zwei Schautafeln mit QR-Codes entstanden, welche zu der feierlichen Einweihung im Jahr 1993 führen. Hier können sich Interessierte über die Wasserversorgung in Leonberg informieren.
Wer die Stufen zur Aussichtsplattform hinter sich gebracht hat, wird mit einem Rundblick zu den Bergen um Heilbronn bis hin zum Schwarzwald belohnt – vor allem, wer ein Fernglas mitbringt. Auf der Aussichtsplattform steht ab 15 Uhr ein ehrenamtlicher Wanderführer vom Schwäbischen Albverein für Fragen zur Umgebung und der Aussicht zur Verfügung.
Der Eintritt zum Turm ist kostenlos. Das Stadtmarketing ist mit einem kleinen Souvenirangebot aus der Serie "Mein Turm" und Informationsmaterial vor Ort und freut sich auf zahlreiche Gäste.
Wer mehr zur Geschichte des Leonberger Wahrzeichens und seines "kleinen Bruders" erfahren will, kann sich einer geführten Tour mit Ingeborg Hertig anschließen: Um 14.30 Uhr erzählt sie „Geschichte(n) rund um den Engelbergturm“. Treffpunkt ist am Eingang zum Engelbergturm, Preis: 5 Euro pro Person , Kinder bis 16 Jahre frei. Im Anschluss an die Führung kann auf eigene Faust ebenfalls der Engelbergturm bestiegen werden.