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Integrierte Innenstadtplanung: Nachhaltige Mobilität für alle 

Zielsetzung Schwerpunkte Prozess & Termine Maßnahmen Hintergründe

Mehr Aufenthalts- und Lebensqualität ...

so lautet das Ziel des zukunftsgerichteten Stadtumbaus. Leonberg = Autostadt? Diesen Stempel trägt die knapp 50.000 Einwohner-Kommune westlich von Stuttgart seit den 1970er Jahren – zu recht.

Damals hatte der Slogan seine Berechtigung, galt sogar als sexy. Von einer Verkehrswende sprach damals schließlich niemand. Das ist heute anders. Die aktuellen Entwicklungen des Klimawandels, mit stetig wachsenden Zahlen an Hitze- und Starkregenereignissen sowie die steigenden Lärm- und Abgasbelastungen in den Innenstädten machen einen Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung notwendig. Um weiterhin ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort zu bleiben und die Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger zu erhalten, müssen die Verkehrsangebote ausgewogener werden. Das heißt konkret: Mehr Investitionen in Fuß- und Radverkehr, in den ÖPNV sowie neue Mobilitätsformen wie On-Demand- oder Sharing-Angebote.

Eine Auswertung der Flächenverhältnisse im Planungsraum Eltinger Straße und Römerstraße zeigt die ungleiche Flächenverteilung zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern. Radangebote sind kaum vorhanden, Flächen für den MIV sehr überdimensioniert.



Öffentlicher Raum in Innenstädten begrenzt

Der alleinige Fokus auf das Auto als Verkehrsmittel führt zu einer Vielzahl an Problemen. Es entstehen viele versiegelte Flächen, die Stadt überhitzt und Wasser kann bei Starkregenereignissen nicht ausreichend abgeführt werden. Die Straßen sind überlastet und es entstehen Stausituationen. Mehr Straßen führen zu mehr Autos. Die Vorteile des Autos als Verkehrsmittel, die vor allem im ländlichen Raum durchaus noch vorhanden sind, sind im Innenstadtbereich längst nicht mehr gegeben.

Aufzeigen von Alternativen

Auf kurzen Innenstadtstrecken ist man mit Bus oder Rad oft nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch günstiger und schneller unterwegs. Autos haben im Vergleich zu Bus und Fahrrad einen deutlichen höheren Platzverbrauch und führen damit zu höheren Versiegelungsgraden und Staueffekten.

Das Stichwort "Weniger Autos, gleiche Mobilität" soll aufgegriffen werden. Die Mobilität ist ein Grundbedürfniss aller Menschen, das erfüllt werden muss. Bei der Wahl der Verkehrsmittel ist jedoch ein Paradigmenwechsel und ein ausgewogeneres Verhältnis notwendig, um das Mobilitätsbedürfniss weiterhin erfüllen zu können.



Zielsetzung


Gleichberechtigung im Verkehr

Es ist unüberseh- und spürbar, dass dem motorisierten Individualverkehr in Leonberg in der Vergangenheit ein zu großer Stellenwert eingeräumt wurde. Fußgänger und Fahrradfahrer haben in der Stadt oft das Nachsehen. Genau hier gilt es anzusetzen.

"Künftig müssen für alle Verkehrsformen die gleichen Spielregeln gelten. Sie müssen gleich gewichtet werden. Nur so erreicht man eine Innenstadt, die nach Zusammenleben und Verweilen ruft. Das ist Zukunft. Das ist grün. Das ist Leben", sagt Oberbürgermeister Martin Georg Cohn.

Attraktive Fußwege schaffen
Dafür muss zunächst der Fußverkehr durch eine kluge Funktionszuordnung bei den Gehwegen und Fahrstreifen gefördert werden.

Breitere Gehwege, grüne Bepflanzung und gemütliche Bänke sollen zum Verweilen einladen. Der Neuköllner Platz zum Beispiel soll größer und offener werden und dadurch einen echten Platzcharakter erhalten. Dafür müssen Straßen zurückgebaut oder verkleinert werden. Das schafft ein kinderfreundliches Umfeld und erleichtert ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter. Benötigt wird ein klug gespanntes Netz an Fußwegen, die vor allem die Strecken für Kinder, Jugendliche und Senioren sicherer machen. Durch eine optimierte Zuflusssteuerung mit besseren Ampelschaltungen in der gesamten Innenstadt fährt der Verkehr flüssiger – und für Fußgänger wie auch Radfahrer sicherer.

Zukunftsfähiges und sicheres Radnetz
Eine entscheidende Rolle spielt der Radverkehr. Ein gut ausgearbeitetes Radverkehrskonzept aus dem Jahr 2013 gibt es bereits. Dieses soll zum einen auf die aktuellen Bedürfnisse und neuen Trends angepasst werden. Und zum anderen sind daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Zum Beispiel der Ausbau eines attraktiven und sicheren Radangebots in Eltinger und Brennerstraße sind dort festgehaltene Maßnahmen, die endlich umgesetzt werden sollen.

Durch die Entwicklung der E-Mobilität im Radverkehr rückt die Topografie Leonbergs zunehmend in den Hintergrund und der Radverkehr hat ein hohes Potenzial für kurze Wege die Verkehrsform Nummer eins in der Innenstadt zu sein. Das fördert die individuelle Gesundheit, reduziert Stau, Lärm und Abgase in der Stadt und begegnet damit ideal den aktuellen Herausforderungen des Klimwandels.

"Damit sich die Bürgerinnen und Bürger aber noch öfter auf den Drahtesel schwingen, müssen sie sich sicher fühlen", so Cohn. Dafür müssen sichere Radwege gebaut werden. Die "Stadt für Morgen" prägt den Grundsatz weniger Autos. Was im Falle Leonbergs aber nicht bedeutet, Autos gänzlich auszuschließen oder gar zu verbieten. Im Gegenteil – es geht darum ein ausgewogenes, den Bedürfnissen entsprechendes Mobilitätsangebot für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.

Verkehrswende für Klimaschutz
Die "Stadt für Morgen" ist ein Mega-Zukunftsprojekt. Wie viel Geld dafür aufgewendet werden muss, lässt sich heute noch schwer beziffern. Klar ist aber: Die Kosten sind keine Ausgaben, sondern Investitionen in die Zukunft Leonbergs, für deren Bürgerinnen und Bürger und die künftigen Generationen. Durch das sogenannte Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, kurz LGVFG, stehen für visionäre Projekte wie in Leonberg hohe Fördermittel bereit. Denn die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, der Luftsituation und des Lärmschutzes sind landes- und bundesweite Anliegen zur Bekämpfung des Klimawandels.

Bei den Klimazielen hinkt der Verkehrssektor weiterhin stark hinterher. Während andere Bereiche erste Erfolge bei der Reduktion von CO2-Emissionen verzeichnen können ist eine Reduktion im Verkehrssektor weiterhin in weiter Ferne. Für die Klimaziele des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg sind daher endlich konkrete Maßnahmen in den Kommunen umzusetzen.




 

Prozess und Termine


Bisheriger Prozess

Juni 2023

März 2023

Jan-Feb 2023

  • Planungsprozess – Rückbau und Auswertung Verkehrsversuch

November 2022


Oktober 2022

Planungsprozess – Förderantrag Phase 1

September 2022

Juli 2022

Juni 2022

  • Planungsprozess – Aufbau Verkehrsversuch für 6 Monate

April 2022

  • Aufnahme in das Förderprogramm mit einer Förderquote von 60%

  • Gemeinderat – Beschluss zum Verkehrsversuch
    Download Sitzungsvorlage 2022/094

  • Gemeinderat – Vergabe der Planungsleistungen Phase 1+2

Oktober 2021

  • Planungsprozess – Förderantrag Poststraße

Juni 2021


Weiterer Prozess

derzeitige Planung

  • April/Mai 2023
    Bürgerdialog – Konkretisierungswerkstätte Phase 1

  • September 2023
    Gemeinderat – Beschluss Vorzugsvariante & Umsetzung Phase 1 

  • Oktober 2023
    Planungsprozess – Förderantrag Phase 2 

  • April/Mai 2024
    Bürgerdialog – Konkretisierungswerkstätte Phase 2 

  • 2023-2025
    Planungsprozess – Detailplanungen Phase 1+2 

  • ab 2025
    Bauausführung – Phase 1+2 


 

Schwerpunkte

Auf Grundlage der Bürgerbeteiligungsformate im Jahr 2022 wurden 9 zentrale Themen herausgearbeitet, die den Wünschen der Bürgerinnen und Bürgern entsprechen und als Leitsätze der künftigen Verkehrs- und Mobiltätsplanung dienen sollen. Laufende und künftige Projekte sollen sich an diesen zentralen Themen messen und darauf ausgerichtet Leonberg zu einer Stadt für Morgen gestalten.

1. Wunsch nach Veränderung und Interesse an Mitsprache

"In Sachen Kommunikation hat Leonberg in der Vergangenheit wenig getan und noch eine Menge Luft nach oben! Dieser Beteiligungsprozess jetzt gefällt uns richtig gut!"

Die Bürger*innen der Stadt Leonberg wünschen sich dringend eine positive und nachhaltige Umgestaltung ihrer Stadt. Sie spüren Veränderungsdruck und stellen fest, dass in Leonberg einige der urbanen Anforderungen derzeit nicht adäquat erfüllt werden. Insbesondere Mobilität spielt dabei für die Menschen eine zentrale Rolle, aber auch bei Themen wie sozialer Wohnungsbau, dezentrale Einkaufsmöglichkeiten, Begrünung oder Ästhetik der Architektur hat Leonberg Nachholbedarf.
Möglichkeiten der aktiven und frühzeitigen Beteiligung, wie z.B. im Rahmen dieser Perspektivenwerkstatt, wurden sehr positiv aufgenommen. Mehr Transparenz und Beteiligungsangebote bei Planungsverfahren können letztlich zu mehr Akzeptanz und besseren Planungsergebnissen führen. Dabei sollen alle Teile der Bevölkerung angesprochen werden. Allgemein besteht der dringende Wunsch, dass sich die Kommunalpolitik und der Leonberger Gemeinderat den Ideen der Bürgerschaft stärker öffnet.


2. Klimawandel als Leitmotiv

"Wenn Sie hier nur ein paar grüne Hausfassaden machen, dann wäre das doch nur Dekoration und würde für‘s Klima nichts bringen. Leonberg bräuchte radikalere Maßnahmen!"

Während der Perspektivenwerkstatt wurde deutlich, dass Leonberg ein übergeordnetes Leitbild oder eine Vision fehlt. Stadt-und Verkehrsplanung reagierten bislang vor allem punktuell auf Außeneinflüsse oder Mangelsituationen ohne einer Gesamtstrategie zu folgen. Mit der Zielsetzung "Stadt für Morgen" kann Leonberg ein eigenständiges Leitmotiv entwickeln und damit eine konsequente Zeitenwende für mehr Klimaschutz, Energie-und CO2-Einsparung zur Vorbeugung vor Überhitzung, Trockenperioden und Überflutungen ableiten. Eine Reihe von Entwicklungszielen lassen sich daraus ableiten, z.B. der Umbau der Hauptverkehrsachsen, die Ansiedlung von klimafreundlichen Unternehmen und Arbeitsplätzen, die Ausweisung besonders nachhaltiger Wohnbaufläche, Programme zur Energetischen Sanierung im Wohnungsbestand und bei öffentlichen Gebäuden, sowie Priorisierung für besonders gemischt genutzte Gebieten (Wohnen und Arbeiten).

3. Weniger Autoverkehr für mehr Aufenthaltsqualität

"Wir würden gerne weniger Auto fahren. Heute ist das aber nicht möglich, da es kaum gute Alternativangebot gibt. Das muss sich ändern."

Die Reduktion des innerstädtischen Autoverkehrs (MIV) ist ein zentrales Anliegender Bevölkerung. Die derzeit autooptimierten innerstädtischen Straßenräume sind der Hauptgrund für die unattraktive Aufenthaltsqualität in der Stadtmitte. Die Bürger*innen wünschen sich eine fundamentale Umgestaltung der öffentlichen Räume, die den Fuß-und Radverkehr priorisiert. Es sollen mehr Grün-und Schattenräume für die Menschen entstehen.
Ein gewisser Anteil an Autoverkehr wurde mittelfristig als notwendig erachtet und akzeptiert, es sollen aber verstärkt attraktive Alternativen zur Nutzung des Autos geschaffen werden und die Verkehrsarten des Umweltverbundes gegenüber dem MIV deutlich gestärkt werden. Für Interessenskonflikte gilt es Lösungen zu finden. Die in der Vergangenheit gesetzte Priorität des Autos soll dabei in den Hintergrund rücken.

4. Lückenlose, einladende und sichere Radinfrastruktur

"Wir müssen mehr Klarheit für den Radverkehr schaffen. Ein zusammenhängendes Netz, in dem ich als Radfahrer weiß wo ich fahren kann."

Der desolate Status Quo des Radverkehrsangebots in der Stadt und der Wunsch diesen Zustand zu verändern ist breiter Konsens. Viele Menschen sind motiviert möglichst viele Wege mit dem Rad zurückzulegen und sehen im Radverkehr einen Schlüssel der Leonberger Verkehrswende. Um das Potential voll auszuschöpfen, wünschen sich die Bürger*innen ein durchgängiges, einladendes und sicheres Radwegenetz in der Stadt. Die Wege sind oft kurz und könnten gut auf das Rad verlagert werden. Der Pkw Verkehr könnte dadurch deutlich reduziert werden. Auch die Anforderungen an die zukünftige Radinfrastruktur durch die Zunahme an Anzahl, Geschwindigkeit und Breite der Fahrräder soll mitgedacht werden. Fahrradstraßen, Umgestaltung von Straßenräumen, sowie deutlichere Erkennbarkeit durch Markierungen werden als zielführende Elemente genannt.

5. Den ÖPNV verbessern

"Die derzeitigen Busangebote sind nur auf Pendler und den Bahnhof ausgerichtet. Wenn ich innerhalb Leonbergs mit dem Bus von A nach B will, brauche ich teilweise 4-mal so lange wie mit dem Auto."

Der ÖPNV wird von den Leonberger*innen als weiterer wichtiger Teil einer Strategie zur Reduktion des MIVs angesehen. Denn das bestehende Angebot geht an den Notwendigkeiten eines innerstädtischen Mobilitäts-angebots vorbei. Die Ausrichtung der Buslinien auf den Leonberger Bahnhof ist zum Großteil auf Pendler ausgerichtet und für die Menschen in der Stadt für viele Wege ungünstig. Sie wünschen sich Verbindungen, die zirkulär oder tangential verschiedene Stadtbereiche und Teilorte verbinden.
Ein Baustein zur Verbesserung des ÖPNV Angebots sollen On-Demand Shuttles sein, die mit dem Smartphone bedient und genutzt werden können. Das Handy wird zur virtuellen Haltestelle. Dieses Angebot gibt es bereits in verschiedenen Städten in Deutschland und kann einen wesentlichen Beitrag zum ÖPNV Angebot leisten. Perspektivisch sollen diese Busse autonom fahren können.

6. Mehr Grün in der Stadtmitte

"In Schwäbisch Gmünd kommen die Leute in die Stadtmitte, um dort ihre Freizeit im Grünen zu verbringen!"

Große Einigkeit bestand bei den Bürger*innen darin, dass mehr „Grün“ in die Innenstadt gebracht werden muss: An den Plätzen und Aufenthaltsflächen, im Straßenraum insgesamt, an den Neubauten aber auch durch Umbauten im Bestand. Dabei geht es sowohl um mehr Biodiversität in der Stadt aber auch um Kühlung, Verschattung, Wasserbindung, Luftqualität und nicht zuletzt die ästhetischen Qualitäten in innerstädtischen Straßenräumen. Vorhandene Highlights wie der Pommeranzengartenund der Stadtpark müssen präsenter und verknüpft werden.

7. Innovative Mobilität in die Stadt bringen

"Sharing Angebote am Bahnhof sind ja gut, aber wenn ich schon am Bahnhof bin, kann ich auch in den Zug steigen. Wir brauchen Sharing Angebote in den Wohngebieten."

Angebot für CarSharing, BikeSharingoder Mikromobilität wie z.B. E-Scooter wurden als sinnvolles Element für die künftige Verkehrsplanung und zur Reduktion der Autonutzung genannt. Dabei ist vor allem wichtig, dass die Angebote flächendeckend in die Wohngebiete kommen und nicht nur an einzelnen Punkten wie z.B. dem Bahnhof vorhanden sind. Bei Städtebaulichen Entwicklungen könnte beispielsweise vorgeschrieben werden, dass ein gewisses Angebot an innovativer Mobilität (CarSharingund Co.) angeboten werden muss. So kann langfristig eine dezentralisierte Struktur dieser Angebote in die Stadt gebracht werden. Zusätzlich sollen an geeigneten Stellen mit Anziehfaktor (Bahnhof, Stadtmitte, Eltingen, Altstadt) zentrale MobilityHubseingerichtet werden, um auch den Umstieg zwischen den Verkehrsmitteln zu ermöglichen.

8. Neuköllner Platz zur echten Stadtmitte umgestalten

"Bleibt der Neuköllner Platz so wie er ist, wird damit das Image von Leonberg als Autostadt zementiert! Wir brauchen einen Paradigmenwechsel!"

Eine Schlüsselrolle für das Image der Gesamtstadt wird die Gestaltung des Neuköllner Platzes sein. Dies stellt eine zentrale Herausforderung dar, die überaus komplex ist. Hier überschneiden sich die meisten relevanten Themen (Verkehr, Grün, Aufenthaltsqualität, Städtebau, Wirtschaft) und sind miteinander verflochten. Deshalb benötigt der Neuköllner Platz besondere Aufmerksamkeit. Wie und nach welchen Paradigmen der Neuköllner Platz gestaltet wird, hat Auswirkungen auf das gesamte Stadtgebiet. Der Versuch den Neuköllner Platz MIV-frei und dadurch zu einem echten Platz und einer attraktiven Stadtmitte zu gestalten, soll weiterverfolgt werden. Die Entwicklung und Gestaltung des Leo-Centers und dem angrenzenden Städtebau muss dabei miteinbezogen und integriert geplant werden.

9. Vernetzung der Stadtzentren

"Die Verbindungswege zwischen den Zentren sind unattraktive Straßen. Es fehlen Grünanlagen, Wasser-elemente oder sonstige Gestaltungsformen, damit man gerne Verweilen kann und genussvoll ins Flanieren kommt!"

Die Kernstadt Leonbergs setzt sich –auch geschichtlich gewachsen -aus verschiedenen „Stadtinseln“ zusammen, die jede für sich mit ihrer eigenständigen Charakteristik zum gemeinsamen Stadtorganismus beitragen. Auf der Perspektivenwerkstatt wurden zahlreiche Ideen für eine engere Vernetzung dieser Subzentren entwickelt, um die Potentiale besser zu nutzen und Synergien zur besseren Entfaltung zu bringen. Auch hierbei spielen Mobilitätsverbindungen eine zentrale Rolle, aber auch gemeinsame Programme, gemeinsames Marketing und qualitätsvollere Verbindungen zwischen den Zentren sind wichtig. Die Erreichbarkeit und die Vernetzung der verschiedenen Zentren mit nachhaltigen Verkehrsmitteln muss erreicht werden.


Maßnahmen

Planungsphasen Verkehrsachsen Innenstadt
Konkret geplant und umgesetzt werden zunächst die Hauptverbindungsachsen in der zentralen Innenstadt. Die Eltinger Straße, Römerstraße, Poststraße und der Neuköllner Platz sind derzeit hoch versiegelt mit mangelhaften Angeboten von Fuß- & Radverkehr sowie Grünflächen. Daher besteht hier ein sehr hoher Handlungsdruck. Für diesen Planungsbereich sind die Planungsleistungen beauftragt und werden derzeit bearbeitet.

Der Planungsbereich lässt sich in 2 Planungsphasen unterglieden. Phase 1 beinhaltet die Bereiche Poststraße/Steinbeissstraße und Eltinger Straße. Phase 2 beinhaltet die Bereiche Römerstraße, Neuköllner Platz und Seestraße.

Für Phase 1 gibt es bereits erste Planungsvarianten, die für die Aufnahme in das Förderprogramm des LGVFG beim Land Baden-Württemberg eingereicht wurden. Die Varianten wurden auf Grundlage des Inputs der Bürgerschaft, der gegebenen Rahmenbedingungen wie Platzverhältnisse und der planerischen Expertise der beauftragten Fachplaner entwickelt und im November 2022 der Bürgerschaft öffentlich vorgestellt.


Eltinger Straße (Phase 1)

Durch die Umgestaltung der Eltinger Straße kann ein zentrales Hauptanliegen der Leonberger Bürgerinnen und Bürger nach durchgängigen, sicheren und attraktiven Radwegen geschaffen werden. Des Weiteren entstehen viele Grünflächen und neue Baumquartiere. Auch dem Wunsch nach mehr ebenerdigen und barrierefreien Querungsmöglichkeiten soll Rechnung getragen werden. Die Einbindung des Postareals ist ein wesentliches Element der Planung. Die derzeitigen Entwürfe sehen eine Verknüpfung der Radwege von der Eltinger Straße über das Postareal und den Brückenschlag in Richtung Altstadt vor. Durch großzügige Mittelinseln soll sich das Postareal in Richtung Eltinger Straße öffnen und für Fußgänger und Radfahrer attraktiv erreichbar sein. Gemeinsame Grünflächenkonzeptionen sollen die beiden Projekte auch optisch miteinander verknüpfen.

Perspektivenwerkstatt - Plakate Verkehr (PDF)


Poststraße (Phase 1)

Die Bereiche Poststraße, Benzsstraße, Steinbeissstraße stehen in direktem Zusammenhang des neu entstehenden Bosch-Campus in der Poststraße. Dieser sieht eine Öffnung der Bosch Gebäude nach außen vor mit öffentlich nutzbaren Angeboten, wie zum Beispiel Gastronomie, Kita, großzügige Aufenthaltsflächen, Sitzmöglichkeiten und Grünelemente.

Hier steht der Gedanke des "Shared Space" im Vordergrund, bei dem eine attraktive Gestaltung der öffentlichen Flächen mit Pflasterstein, Grünstrukturen und barrierefreien Elementen zentral sind. Der öffentliche Raum soll zum Verweilen, Begegnen und Aufenthalt einladen. Fußgänger, Radfahrer und Pkw-Nutzer sollen hier gleichberechtigt und mit reduzierter Geschwindigkeit verkehren und so ein attraktives, emmissionsreduziertes Quartier prägen. Die Gestaltung des öffentlichen Raums ist auf hohe Fußgängerqualität und Grünflächengestaltung ausgelegt.

Perspektivenwerkstatt - Plakate Verkehr (PDF)

Präsentation - Bosch Campus (PDF)


Neuköllner Platz / Römerstraße (Phase 2)

Ein zentrales Element der Stadtgestaltung werden der Neuköllner Platz als Herz der Stadtmitte Leonberg, sowie die Gestaltung der Römerstraße. Diese Bereiche werden in Phase 2 bearbeitet und beplant. Erste Ideenkonzepte gibt es bereits, aufgrund vieler Randbedingungen sind jedoch weitere Untersuchungen notwendig.

Der Wunsch nach einer wirklichen Platzgestaltung in Kombination mit einer Öffnung des Leo-Centers nach außen hin wurde aus der Bürgerbeteiligung entwickelt und soll untersucht werden. Eine Möglichkeit den Verkehr über die Neuköllner Straße zu lenken um den Neuköllner Platz verkehrsfrei zu bekommen ist eine Möglichkeit, die es zu untersuchen gilt.


Weitere Projekte (laufend)

Darüber hinaus gibt es verschiedene Projekte und Maßnahmen, die bereits in Planung sind und an verschiedenen Stellen die Mobilität für Morgen verbessern sollen. Dazu gehören kleinere Projekte zur Fuß- und Radförderung, die bereits in Planung sind. Außerdem wird das Angebot öffentlicher E-Ladesäulen weiter ausgebaut, mehr Bike- und CarSharing Angebote erarbeitet und an einem Konzept für On-Demand-Shuttles als Ergänzung zum ÖPNV gearbeitet.

Mit dem Projekt Regionale Mobilitätsplattform in Zusammenarbeit mit dem VerbandRegion Stuttgart, dem Verkehrsministerium BW, sowie zahlreicher Kommunen und Landkreise der Region sollen zudem die Verkehrsrechner der Städte digital vernetzt und intelligent gesteuert werden. Damit einhergehen verbesserte Ampelschaltungen, sowie strategische Reaktionen auf erhöhte Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf der Autobahn. Mit Hilfe von Pförtnerung und Verkehrslenkung sollen die innerstädtischen Verkehrsachsen entlastet und der Verkehr flüssig gehalten werden.

Leonberg - laufende Projekte (PDF)

Stadt für Morgen - Perspektivenwerkstatt - Zentrale Themen (PDF)



Hintergründe Mobilität

Innenstadt- und Mobilitätsplan 1.0

Auf Grundlage der Perspektivenwerkstatt im Jahr 2022 wurde ein integrieter Mobilitätsplan 1.0 entworfen, in dem die Vernetzung und die Mobilität zwischen verschiedenen Zentren im Fokus steht.

Die Leonberger Bürgerinnen und Bürger haben klargemacht, dass viele Menschen in der Stadt gerne ohne Auto mobil sind, aber die notwendigen Angebote teilweise fehlen. Der Mobilitätsplan hat das Ziel eines übergeordneten Masterplans, in welchem wesentliche Achsen für verschiedene Verkehrsträger definiert werden. So sind diverse wichtige Radachsen aufgezeigt, Punkte für Mobilitätshubs und die Vernetzung der Innenstadt durch Angebote des ÖPNV in sogenannten Loop-Systemen. Verschiedene Loops mit innerstädtischen Busshuttles sollen den bestehenden ÖPNV ergänzen und ein attraktives Angebot für Bürgerinnen und Bürger schaffen, um in der Stadt mobil zu sein.

Ein weiteres zentrales Element sind die Vernetzung der Altstadt, dem geplanten Postareal und der neuen Stadtmitte. Der Neuköllner Platz soll dabei zu einem wirklichen Platz mit Aufenthaltsqualität, viel Grünflächen und ohne motrisierten Individualverkehr umgestaltet werden. Die benachbarten Gebäudestrukturen sollen dabei in das Gesamtkonzept einbezogen werden.

Prozess Innenstadtplanung

Der Innenstadtplan 1.0 Plan basiert auf den Bürgerbeteiligungen aus dem Jahr 2022 und stellt einen ersten Entwurf für die künftige Entwicklung der Mobilität dar.

Aufgabe ist es, mögliche Maßnahmen abzuleiten, Auswirkungen und Machbarkeiten analysieren und auswerten und zusammen mit der Bürgerschaft diesen Plan zu einem Innenstadtplan 2.0 weiterzuentwickeln.

Dies wird in den kommenden Jahren durchgeführt.



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