Prämierungen, Gespannwettbewerbe und Tierhandel auf dem Leonberger Pferdemarkt
Ein Blick auf Veranstaltungen, Prämierungen, Jury und Bewertungskriterien zeigt, wie komplex die fachlichen Themen des Pferdemarkts sind.. Alle Informationen zum Pferdemarkt finden Interessierte auf www.leonberger-pferdemarkt.de.
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Rund um Ross und Reiter
Beim Pferdemarkt gibt es seit vielen Jahren ein buntes, vielfältiges Unterhaltungsprogramm mit Partys, Jahrmarkt und Rathaussturm. Doch der Pferdehandel auf dem Marktplatz, bei dem die Geschäfte seit jeher mit Handschlag besiegelt werden, blieb bis heute erhalten. Kein Wunder: Das Pferd ist und bleibt die unangefochtene Nummer eins beim Leonberger Traditionsfest.
Pferdeschauen mit Prämierungen
Fachkundige Preisrichterinnen und Preisrichter begutachten und prämieren Pferde in zahlreichen Kategorien. Grundsätzlich wird zwischen Groß- und Kleinpferden unterschieden. Zu den Kleinpferden gehören Tiere mit einer Größe bis 148 Zentimeter, darunter zum Beispiel Ponys, Norweger, Isländer und Haflinger. Zu den Großpferden zählen deutsche und ausländische Warm- und Kaltblutrassen. Außerdem wird in zwei Altersgruppen bewertet: Gruppe A der drei bis fünf Jahre alten Pferde und Gruppe B der über fünf Jahre alten Pferde. In jeder Altersgruppe erhält eine Stute einen Sonderpreis. Bei der Pferdeschau der Großpferde gibt es die Stutenprämierung, bei der sowohl warmblütige als auch kaltblütige Zuchtstuten präsentiert werden.
Auch Familien und Sammlungen können vorgeführt werden. Eine Familie besteht aus mindestens einer Stute mit zwei Nachkommen. Als Sammlung werden Stuten mit ihren Nachkommen in mittel- oder unmittelbarer Generationsfolge bezeichnet. Pferde unter drei Jahren sind nur bei Familien oder Sammlungen zugelassen und werden nicht einzeln bewertet. Bei der Pferdeschau der Kleinpferde gelten die gleichen Regeln. Händlerpferde werden auf dem Marktplatz prämiert.
Die Grundzüge der Pferdebeurteilung
Pferde werden zunächst im Stand beurteilt. Das Pferd posiert parallel zu den Richtern: die Vorder- und Hinterbeine der gegenüberliegenden Seite sind näher zusammen als die Beine auf der ihnen zugewandten Seite. Nachdem sich das Pferd im Stand präsentiert hat, wird es in Bewegung, Schritt und Trab, vorgeführt. Dem Schritt kommt bei der Beurteilung besonders große Bedeutung zu. Bei der Trabfolge im Seitenbild werden Schwung und Elastizität des Ganges bewertet. Gewünscht wird ein raumgreifender Trab mit viel Schub aus den Hinterbeinen, der rhythmisch und mit der notwendigen taktmäßigen und entspannten Bewegungen gezeigt werden soll.
Bei der Pferdebeurteilung unterscheiden Expertinnen und Experten Exterieur und Interieur. Das Interieur meint die seelische Verfassung eines Pferdes. Sie wird anhand der Reaktionen auf die Umwelt, anhand des Ausdrucks der Ohren und Augen sowie der Anteilnahme am Geschehen bewertet. Mit Exterieur sind die äußeren Eigenschaften eines Pferdes gemeint. Diese umfassen Rahmen, Format und Kaliber, also etwa das Verhältnis der einzelnen Teile des Körpers zueinander.
Gespannwettbewerbe im Reiterstadion
Bei den Gespannwettbewerben sind verschiedene Kategorien zugelassen. Diese reichen von Ein-, Zwei- und Vierspännern, bis hin zu Sechs- oder Achtergespannen. Verlangt wird Fahren in Schritt und Trab. Beurteilt werden Dinge wie Bau, Gangart, Temperament und Gesamteindruck der Pferde, Anspannung und Wagen. Bei Mehrspännern ist auch das Zusammenpassen wichtig.