Die Sophie-Scholl-Schule wird zur Ganztagsschule.
Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung am Dienstag, 15. Juli, beschlossen, an der Sophie-Scholl-Schule ab dem Schuljahr 2026/2027 eine verbindliche Ganztagsschule einzuführen. Der Aufbau erfolgt sukzessive und startet mit der Klassenstufe 1. Die Anpassung soll den aktuellen pädagogischen und familiären Anforderungen gerecht werden.
Hohe Nachfrage nach Ganztagsbetreuung an der Sophie-Scholl-Schule bestätigt städtische Planung
Die Sophie-Scholl-Schule ist eine zweizügige Grundschule im Stadtteil Ezach mit etwa 180 Schülerinnen und Schülern. Im Schuljahr 2026/2027 werden voraussichtlich rund 50 Kinder eingeschult, die dann in zwei Ganztagsgruppen unterrichtet werden. Bereits im Januar 2025 wurde eine ausführliche Bedarfsermittlung durchgeführt, bei der über 120 Eltern aus dem Schulumfeld befragt wurden. Von diesen äußerten 78 grundsätzlich Interesse an einem Ganztagsangebot. Die Nachfrage nach verlässlicher Betreuung und pädagogisch hochwertigen Ganztagsangeboten bestätigt die städtische Planung.
Pädagogisches Konzept und Ziele
Das neue Ganztagskonzept der Sophie-Scholl-Schule verfolgt eine ganzheitliche Förderung der Kinder, die über reinen Unterricht hinausgeht. Neben der Vermittlung fachlicher Kompetenzen stehen soziale, emotionale und kreative Entwicklung im Mittelpunkt. Durch längere Anwesenheitszeiten können individuelle Lernbedürfnisse besser berücksichtigt und zusätzliche Förderangebote umgesetzt werden.
Wichtige Ziele sind unter anderem:
- Verbesserung von Kompetenz- und Wissenserwerb durch angepasste zeitliche Gestaltung des Schultags
- Entwicklung von Lernstrategien
- Förderung von Lese- und Sprachkompetenz, musikalisch-rhythmischer Fähigkeiten und sozialem Lernen
- Integration von Bewegung, Spiel und kreativen Angeboten im Tagesablauf
- Stärkung der Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für alle Kinder
- Unterstützung berufstätiger Eltern durch verlässliche Betreuungszeiten
Das pädagogische Konzept wurde gemeinsam von Schulleitung und Lehrerkollegium ausgearbeitet und sieht unter anderem auch den Einsatz von Lernzeiten, Förderkursen sowie Erholungszeiten und kreativen Aktivitäten vor.
Organisatorische Umsetzung
Die Ganztagsschule startet an drei verpflichtenden Tagen pro Woche, jeweils von 8 bis 15 Uhr, mit täglich sieben Stunden. An den anderen beiden Tagen endet der Unterricht weiterhin am Mittag. An allen Wochentagen wird eine ergänzende Randzeitenbetreuung angeboten. In der Mittagspause besteht keine Schulpflicht. Kinder können in der Mensa oder zu Hause essen. Nach dem Essen können die Schülerinnen und Schüler an schulischen Angeboten teilnehmen, sich bewegen, entspannen und kreativ tätig werden.
Mitbestimmung und Kooperation
Die Einführung der Ganztagsschule erfolgt unter Einbindung der Schulgemeinschaft: Eltern, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler werden fortlaufend informiert und beteiligt. Zudem wird ein Entwicklungsbeirat bestehend aus Schulleitung, Lehrerschaft, Träger, pädagogischem Personal sowie der Elternschaft eingeführt und trifft sich in der Regel zweimal im Jahr zur Qualitätserhaltung und -entwicklung.
Darüber hinaus arbeitet die Sophie-Scholl-Schule eng mit externen Partnern wie der Jugendmusikschule, Sportvereinen und sozialen Institutionen zusammen, um ein vielfältiges Bildungs- und Betreuungsangebot zu gewährleisten.
Raum- und Infrastrukturplanung
Der Bildungscampus Ezach bietet mit Klassenräumen, Mensa, Betreuungsräumen und Sportflächen die notwendige Infrastruktur. Eine neue Sporthalle soll 2028 fertiggestellt sein, bis dahin werden vorhandene Hallen genutzt. Die räumlichen Kapazitäten werden fortlaufend überprüft und angepasst, um den Bedürfnissen des Ganztagsunterrichts gerecht zu werden.
Vorteile der Ganztagsschule
Die verpflichtende Ganztagsschule schafft Planungssicherheit für alle Beteiligten – Familien, Schule, Schulträger und Personal. Er unterstützt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, fördert Bildungsgerechtigkeit und sichert durch die klare Struktur eine hohe pädagogische Qualität.
Familien, die ein Halbtagsmodell bevorzugen, können alternativ andere Grundschulen wählen.