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07.12.2022

Stadt dankt Ehrenamtlichen für freiwilliges Engagement

Die Stadt ehrte am vergangenen Montag, 5. Dezember, zum offiziellen Internationalen Tag des Ehrenamts, das freiwillige Engagement der Leonbergerinnen und Leonberger. Bei der Podiumsdiskussion mit Engagierten aus Leonberg stand das Image des Ehrenamts, Herausforderungen im Alltag und die nachhaltige Stärkung der freiwilligen Helferinnen und Helfer im Fokus. 

Ehrenamtstag 2022

© Sebastian Küster

 

Vernetzung im Fokus

Rund 300 ehrenamtlich Engagierte aus zahlreichen Leonberger Vereinen, Organisationen und Institutionen trafen sich am vergangenen Montag, 5. Dezember, in der Stadthalle. Zum Internationalen Tag des Ehrenamts der Vereinten Nationen bedankte sich Oberbürgermeister Martin Georg Cohn kurz nach dem musikalischen Auftakt des Bläserquintetts des Sinfonieorchesters Leonberg bei seiner Einführung in den Abend für den vielfältigen freiwilligen Einsatz in der Engelbergstadt: "Ehrenamt ist nicht Arbeit, die nicht bezahlt wird, sondern Arbeit, die unbezahlbar ist. Dafür gebührt Ihnen Dank und große Anerkennung, nicht nur am Tag des Ehrenamtes, sondern an jedem Tag."

Die Feier in der Stadthalle förderte auch die Vernetzung der Ehrenamtlichen in Leonberg. Denn klar ist: Nur durch Kooperationen und den Austausch von Wissen und Erfahrungen kann der freiwillige Einsatz für die Menschen in der Engelbergstadt ausgebaut und verbessert werden. Oberbürgermeister Cohn verwies in seiner Ansprache darauf, dass die Arbeit der Bürgerinnen und Bürger dabei stets vielfältig ist. Sie reiche von der Feuerwehr über die Lokale Agenda, Kirchengemeinden und Sportvereine, bis hin zum Naturschutz, der sozialen Arbeit und der Kommunalpolitik. 

Menschen für Engagement begeistern

Auch Menschen, die sich noch nicht ehrenamtlich engagieren, daran aber Interesse haben, waren zur Veranstaltung eingeladen. Dass Nachwuchs im Ehrenamt schwierig zu finden ist, betonte auch Oberbürgermeister Cohn: „Deshalb sollten wir es uns zur Aufgabe machen, Ehrenamt sichtbar und attraktiv zu machen. Wir sollten noch mehr hervorheben, dass alle ihr Ehrenamt individuell mitgestalten können und Freiwilligenarbeit auch projektbezogen sein kann. Ehrenamt bedeutet nicht, dass man einen Abend pro Woche Zeit haben muss. Alle Motivierten können und sollen ihre Stärken dort einbringen, wann die Zeit es zulässt und wo sie am meisten gebraucht werden.“

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion "Tue Gutes und sprich darüber" sprachen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Organisationen des Ehrenamts in Leonberg über ihre ehrenamtliche Arbeit. Das Gespräch moderierte die Journalistin und Autorin Adrienne Braun. In der Runde saßen Albert Kaspari, viele Jahre der Kopf des Obst-, Garten-, und Weinbauvereins, Saskia Küsell, zweite Vorsitzende beim Sportverein Warmbronn, Andreas Schneider, Abteilungskommandant Gebersheim bei der Freiwilligen Feuerwehr, Eva Ott, die Vorsitzende des Galerievereins sowie die Sprecherin des Jugendausschusses Berenike Keller. Die Ehrenamtlichen sprachen auf der Bühne unter anderem über die Ehrenamtscard und die Suche nach ehrenamtlichem Nachwuchs. Nach der Debatte sorgte Kabarettist Uli Boettcher für humorvolle Stimmung. Böttcher präsentierte ein "Best Of", also die Höhepunkte seiner Programme, und berichtete über eine Reise mit seiner Familie nach Spanien. Von dort brachte er einen Hund mit. Für seinen speziellen Umgang mit dem Vierbeiner wurde Böttcher in seinem Heimatdort berühmt und berüchtigt. 

Comedian mit ernster Botschaft

Uli Boettcher sorgte mit seinem Programm für viel Witz beim Ehrenamtstag. Dennoch teilte der Comedian auch eine ernste Botschaft mit dem Publikum. Boettcher erlebt es heute noch, dass Passanten ihren Hund vor dem Comedian schützen möchten, weil sie Angst haben, dass er dem Vierbeiner etwas antun könnte. Das Verhalten fußt auf einer falschen Erzählung, die in Boettchers Heimatdorf die Runde machte: Um seinem Hund vor dem Tod zu retten, zwang Boettcher ihn in der Fußgängerzone gewaltsam ein Medikament zu schlucken. Dafür schlug Boettcher seinen Hund und riss ihm das Maul auf. Bei den Beobachtern erweckte das den Eindruck, dass er ein Tierschänder sei. Sie erzählten diese Geschichte fälschlicherweise ihren Bekannten. Boettcher zitierte als Fazit die drei Siebe des Sokrates: "Wenn es weder wahr, noch gut, noch notwendig ist, so lasse es begraben sein und belaste nicht dich und mich damit", soll der Philosoph einst gesagt haben. Also: Erzähle nichts unreflektiert weiterer – zum eigenen und zum Wohl der anderen.