Zum Aktivieren des Google-Übersetzers bitte klicken. Wir möchten darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Google übermittelt werden.
Mehr Informationen zum Datenschutz
Quickmenu
Historische Leonberger Altstadt © Vilja Staudt
Seiteninhalt
29.01.2024

Wahlen im Juni in Leonberg – wie laufen die Vorbereitungen?

Gemeinde- und Ortschaftsratswahl, Europawahl, Kreistagswahl und Regionalwahl. Dafür können die Bürgerinnen und Bürger am 9. Juni 2024 ihre Stimme abgeben. Für die Kommunen ist das Wahljahr 2024 eine Mammutaufgabe. Was ist bisher passiert? Ein Rückblick. 

Stefan Bülow (links) und Jan Vollmer prüfen Wahlunterlagen.

Stefan Bülow (links) und Jan Vollmer prüfen Wahlunterlagen.  | © Sebastian Küster

 

Vorbereitungen für Kommunal- und Europawahlen 2024

Gut eineinhalb Jahre Planung, um Wahlzettel und Urnen in Wahllokalen vorzubereiten? Klingt ganz einfach. Aber hinter fünf Wahlen in Leonberg stecken viel Stress, dauerhaft hohe Belastung, viel Präzision zum Detail, aber auch eine große Portion Spaß. Jan Vollmer und Stefan Bülow sind diejenigen, die sich schon seit Herbst 2022 mit dem kommenden Wahltag am 9. Juni 2024 intensiv auseinandersetzen. Wahlen – die Königsdisziplin einer Stadtverwaltung, könnte man sagen. "Ich war schon bei zwei Wahlen aktiv dabei, aber die hier sind schon eine besondere Herausforderung", sagt Stefan Bülow, während er an einer Karte der Wahlbezirke, gepinnt an einem Whiteboard, entlangfährt.

Die Wahlbezirke wurden lange nicht verändert, obwohl sich die Stadt über die Jahre hinweg verändert hat. Leonberg wuchs, Wohn- und Gewerbegebiete kamen hinzu. Deshalb wurden die Wahlbezirke bereits 2020 durch Stefan Bülow, sowie seine Vorgesetzten Peter Höfer und Heike Hartmann an das veränderte Wahlverhalten angepasst. "Das alles muss man bei der Organisation der Wahllokale mit einbeziehen", sagt Bülow. Er will verhindern, dass in manchen Lokalen am Wahltag zu viel und in anderen möglicherweise zu wenig los ist. Die goldene Mitte zu treffen jedoch – das ist eine große Herausforderung. Auch vor diesem Hintergrund und aufgrund der Erfahrungen bei der Landtags- und Bundestagswahl 2021, wurden die Wahlbezirke in den vergangenen Monaten noch einmal optimiert. 

Wahlbezirke werden an Einwohnende angepasst

Bezirk für Bezirk, Straße für Straße, Haus für Haus ging Stefan Bülow in mühevoller Kleinarbeit an seinem Rechner durch. "Manchmal war es notwendig auch rauszufahren und sich die Gegebenheiten vor Ort genau anzusehen. Denn wir wollen natürlich verhindern, dass sich für die Bürgerinnen und Bürger – trotz Neuerung an manchen Stellen – etwas verschlechtert", so Bülow. So könnte es beispielsweise sein, dass die Anzahl der Bürgerinnen und Bürger pro Wahlbüro zwar stimmig ist, einzelne aber plötzlich einen großen Umweg in Kauf nehmen müssen – Verschlimmbesserung sozusagen. "Manche müssen vielleicht ein paar Meter mehr laufen, das lässt sich bei einer Neuanpassung nicht vermeiden. Für die allermeisten wird es aber entweder so bleiben wie bisher, oder besser. Da bin ich sicher", erklärt Bülow. 2024 wird es 21 Wahllokale geben, 14 in der Kernstadt, drei in Höfingen, zwei in Warmbronn und jeweils eins in Gebersheim und Silberberg.

Jan Vollmer sitzt ihm im Doppelbüro gegenüber. Er nickt während Bülow von seiner neuen Struktur erzählt. Dass die beiden nahezu täglich in medias res gehen und sich eng miteinander abstimmen, ist unabdingbar. Denn ohne Vollmer wären die Wahlen wahrscheinlich nicht umsetzbar, genauso umgekehrt. Vollmer hat erst in diesem Jahr seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Leonberg absolviert. Er freut sich, dass er gleich zu Beginn seiner Übernahme so eine wichtige Rolle übernehmen darf. Seine Aufgabe war und ist es weiterhin, dass die Wahlunterlagen rechtzeitig und korrekt vorhanden sind. Je nach Wahl gibt das Land oder der Bund die Rahmenbedingungen vor. Die kommunalen Spielräume sind gering: Welches Siegel muss beim Briefwahlumschlag an welche Stelle? Wie muss der Erklärungstext exakt ausformuliert sein? Welche Farben und welche Größen müssen die unterschiedlichen Couverts eigentlich haben? Sorgfalt bis ins kleinste Detail. Ein Fehler reicht aus, um die Wahlen für ungültig zu erklären. Klar ist: Die Stadt geht bei rund 37.000 Wahlberechtigten von einer Wahlbeteiligung von rund 50 Prozent aus. Davon wiederum werden voraussichtlich die Hälfte Briefwählerinnen und -wähler sein. Alle anderen gehen am Sonntag ins Wahllokal. 

Koordination im Hintergrund

Zwei Personen, zwei Beispiele. Die Liste der Aufgaben bis zur Wahl 2024 ist lang. Bisher wurden nebenbei auch noch um Wahlhelfende geworben, sich um die Akquirierung von Wahldienstleistern gekümmert und eine geeignete Druckerei für die Wahlunterlagen gefunden. Um den Wahlhelfenden eine angemessene Entschädigung gewähren zu können, passte Heike Hartmann die Abpassung der entsprechenden Gemeindesatzung an.

Während Parteien und Gruppierungen derzeit ihre Listen aufstellen, stimmt der Gemeinderat über den Gemeindewahlausschuss ab. Er hat zur Aufgabe, die Wahlen zu überwachen und die Wahlvorschläge der Parteien zuzulassen. Um die Bildung des Gemeindewahlausschuss kümmert sich Hauptamtsleiter Peter Höfer. Er steht mit seinen langjährigen Erfahrungen auch bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite.

Eines ist sicher: Stefan Bülow und Jan Vollmer bleiben dran. Bis 9. Juni 2024 und darüber hinaus, wenn die Stimmen ausgezählt werden müssen, damit spätestens zwei Tage danach die letzten Ergebnisse verkündet werden können.



 

Favoriten