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23.08.2023

Zwei Wochen unter Wasser bei der Stara

In und um die Staigwaldhalle in Warmbronn werden auch in diesem Jahr Kinder bei der Stadtranderholung betreut. Die zwei Wochen stehen unter dem Motto "Staratlantis". Das Unterwasser-Thema zieht sich durch das ganze Programm. 

Die Wasserschlacht am Nachmittag sorgt für Unterhaltung und Abkühlung.

Die Wasserschlacht am Nachmittag sorgt für Unterhaltung und Abkühlung.  | © Leila Fendrich

 

Ferienbetreuung in Warmbronn

104 Kinder und 33 Betreuerinnen und Betreuer springen an diesem Dienstagnachmittag über die Wiese neben der Staigwaldhalle in Warmbronn. Endlich erlaubt das Wetter eine riesige Wasserschlacht bei der Stadtranderholung (Stara). Ausgestattet sind die Teilnehmenden mit Wasserpistolen, Eimern, Flaschen und einem Wasserschlauch. Die Kinder wehren sich mit Kräften gegen die Großen. Sie kreischen und lachen vor Freude. Quieken, wenn sie das kalte Wasser abbekommen.

"Die Kinder lachen zu hören, ist einfach schön", sagt Julia Tenaglia lächelnd, während sie das Treiben beobachtet. Sie steht vor dem Bauwagen des Orga-Teams. In diesem Jahr hat sie mit der AWO Böblingen-Tübingen gGmbH zum ersten Mal die Organisation der Stara Warmbronn übernommen. Bei ihr laufen die Fäden zusammen, sie bleibt auf der Fläche der Stara aber eher im Hintergrund. Denn die pädagogische Leitung liegt bei Minou Pöhler und Katharina Geschel. Sie sind dafür zuständig, dass den Kindern zwei Wochen lang Programm geboten wird. "Wir starten mit einem gemeinsamen Frühstück, dabei singen wir auch", erklärt die 25-jährige Katharina Greschel. Sie ist in der Ausbildung zur Jugend- und Heimerzieherin und hat für die Stara Urlaub genommen. Die 21-jährige Minou Pöhler ergänzt: "Jedes Jahr haben wir ein Thema. Dieses Jahr ist es 'Staratlantis', also die untergegangene Stadt. Dazu machen wir Programm."

Rund um das Motto werden Geschichten erzählt, Spiele gespielt, es finden Workshops statt. An diesem Nachmittag können die Kinder entscheiden, ob sie nach der Wasserschlacht Traumfänger basteln, Pappmaché-Quallen bemalen, sich Bänder in die Haare knüpfen oder aus Wolle Schildkröten knoten möchten. Wer keine Lust auf basteln hat, kann sich bei Spiel und Spaß vergnügen.

Die Wiese, über die die Kinder rennen, ist von zehn großen weißen Zelten umsäumt. Hier können sich die Mädchen und Jungen zurückziehen, wenn sie eine Pause brauchen. „Die Tage hier sind auch für die Kleinen ganz schön lang", meint Tenaglia. "Gerade bei so durchwachsenem Wetter wie in der letzten Woche sind die Zelte praktisch", ergänzt Minou Pöhler. "Dann müssen wir nicht sofort in die Halle umziehen."

Die Stara dauert dieses Jahr zwei Wochen, die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren werden ganztags betreut. Um 8.30 Uhr treffen sie ein, um 9 Uhr gibt es Frühstück. Zum Mittagessen gab es heute Chili con und sin Carne. Die vier Küchenkräfte bereiten in der Staigwaldhalle den Nachmittagssnack vor, während draußen die Wasserschlacht tobt.

Um 17.15 Uhr endet der Tag für die Kinder in Warmbronn. Dann werden sie mit Bussen nach Leonberg und in die Teilorte gebracht. Für manche Ehrenamtliche ist der Tag dann aber noch nicht vorbei. Täglich sind Nacht- und Platzwachen auf dem Gelände eingeteilt. Viele der Betreuenden kennen die Stara, weil sie selbst als Kinder teilgenommen haben. Im Vorfeld zur Freizeit treffen sie sich und bereiten die Geschichten und Workshops vor. Jeder Stara-Tag liegt in der Verantwortung eines anderen Teams. Für neue Betreuerinnen und Betreuer gibt es noch ein weiteres Treffen, bei dem pädagogische Hintergründe erläutert werden. Für ihren Einsatz erhalten die Betreuerinnen und Betreuer eine Aufwandsentschädigung. 2024 werden die Schulungen ausgeweitet, sodass sie Grundlage für die Jugendleiter-Card (JuLeiCa) sein können. Diese bestätigt eine pädagogische Basis. "Dabei geht es auch um Kinderschutz", so Tenaglia.