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10.07.2023

Neue Arbeitsformen in gemischten Umgebungen

Beim Fachforum "Innovatives Arbeiten und Wirtschaften" stand am Dienstag, 27. Juni, die Transformation der Arbeitswelt im Fokus. In einer Führung durch die Gebäude der MAS GmbH und durch Vorträge konnten die rund 30 Interessierten neue Formen der Produktion und Arbeit und die Wege dahin erleben.  

Vor dem Fachforum führte Steffen Schmigalla durch das Gebäude seiner Firma MAS.

Vor dem Fachforum führte Steffen Schmigalla durch das Gebäude seiner Firma MAS.  | © Leila Fendrich

 

New Work in Leonberg

"Gemischte Nutzung" und "Mehrfachnutzung" sind Begriffe, die im Zusammenhang der Transformation und der Stadtentwicklung immer wieder fallen. So auch beim dritten Fachforum "Innovatives Wirtschaften und Arbeiten" am vergangenen Dienstag, 27. Juni. Zu Gast bei der MAS GmbH machten sich die Besucherinnen und Besucher zunächst vor Ort ein Bild vom neuen Büro- und Arbeitskonzept der Firma. Offene Räume, die Kommunikation ermöglichen, stehen im Vordergrund. Das Gebäude, das die Firma 2018 bezog, ist auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ausgelegt. Grundlagen des Konzepts haben Geschäftsführung und Belegschaft durch Umfragen gemeinsam herausgearbeitet.

"Wir möchten, dass sich die Menschen hier begegnen, bewusst Pause machen und ins Gespräch kommen", erklärt Steffen Schmigalla, Geschäftsführer der MAS GmbH, bei seiner Führung durch das Gebäude."New Work" ist das Stichwort, das unter anderem die Grenzen zwischen Arbeitsplatz und Interaktion mit Internen und Externen aufhebt.

Beim anschließenden Fachforum steht die Transformation der Wirtschaft und des Arbeitens im Vordergrund. Wie sich ein Gewerbegebiet zu einem produktiven Stadtquartier entwickeln kann, das Arbeit, Produktion, Wohnen und Leben vereinbart, erläutert Prof. Stefan Werrer der FH Aachen. Er ist live zugeschaltet in den Aufenthaltsbereich des Werkzeugherstellers, der darauf ausgelegt ist, dass sich Beschäftigte mit Kundinnen und Kunden vernetzen können.

"Die produktive Stadt ist inklusiv und resilient", erklärt Werrer. Die Funktionen einer Stadt seien nicht mehr getrennt, sondern innerhalb eines Quartiers gemischt. Das geht von verschiedenen Treibern aus: eine sich wandelnde sozioökonomische Basis, ökologische Herausforderungen, neue Arbeits- und Produktionsformen und die daraus resultierenden veränderten Standortanforderungen. Gelingen könne die Neustrukturierung vor allem durch die kommunale und regionale Zusammenarbeit von Fachbereichen, etwa Stadtplanung, Stadtentwicklung, Liegenschaften und Wirtschaftsförderung, so Werrer.

Zu New Work gehört auch ein angepasstes betriebliches Mobilitätsmanagement. In seinem Vortrag erläutert Prof. Dr.-Ing. Markus Schmidt der Firma Drees & Sommer das Spannungsfeld, in dem sich die Mobilität befindet. Auch hier müssen Akteure wie die öffentliche Hand, Unternehmen sowie Nutzerinnen und Nutzer eng kooperieren. Dabei haben Unternehmen eine doppelte Rolle: einerseits als Mobilitätsanwender, andererseits als Mobilitätsanbieter. Für Unternehmen ergeben sich daraus drei Felder. Betriebliche Mobilität muss Verkehr vermeiden, ihn verlagern und verbessern. 

Über die Fachforen

Acht Themengebiete decken die Fachforen zur "Stadt für Morgen" ab. Sie sind eine der Formen der Bürgerbeteiligung, in deren Rahmen Ideen zur Stadtentwicklung eingebracht werden können und sollen. Grünräume, Energie und Wirtschaft standen schon im Fokus. Alle Inhalte zu den Fachforen und zur "Stadt für Morgen" können Interessierte auf www.leonberg.de/StadtfürMorgen nachlesen und nachschauen. 

Die Präsentationen zu den Vorträgen

New Work - Steffen Schmigalla, MAS GmbH (PDF)

Betriebliches Mobilitätsmanagement, Prof. Dr. Markus Schmidt, Drees & Sommer (PDF)

Vom Gewerbegebiet zum produktiven Stadtquartier, Prof. Stefan Werrer, FH Aachen (PDF)