Die Lokale Agenda Leonberg hat am Donnerstag, 9. November, ihr Jahresfest in der Steinturnhalle gefeiert. Neben einem Tätigkeitsbericht der einzelnen Gruppen für das Jahr 2023, stellten die Sprecher das Jahresthema "10 Jahre Fairtrade-Stadt Leonberg" vor.
Dr. Maria Zundel, Sprecherin der Lokalen Agenda, bei ihrem Vortrag zum Jahresthema "10 Jahre Fairtrade-Stadt Leonberg" in der Steinturnhalle. | © Sebastian Küster
Leonberg legt Wert auf fairen Handel. Das wurde beim Vortrag durch die Sprecherin der Lokalen Agenda, Dr. Maria Zundel, deutlich. Schließlich gibt es in Leonberg den Eine-Welt-Laden bereits seit 45 Jahren – einer der ersten seiner Art, wie Dr. Zundel in ihrer Präsentation erwähnt. Die Agendagruppe Eine Welt gründete sich 23 Jahre später und sorgt bis heute dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger wie Unternehmerinnen und Unternehmer für Faire Produkte sensibilisiert werden. Ein Meilenstein in der Entwicklung wurde vor zehn Jahren gelegt. Damals erhielt die Stadt zum ersten Mal die Auszeichnung mit dem Titel „Fairtrade-Stadt“. Bis heute qualifiziert sich Leonberg alle zwei Jahre neu für das Siegel.
Und das ist nicht selbstverständlich. Städte in derselben Größenordnung wie die Engelbergstadt müssen fünf Kriterien erfüllen, darunter zum Beispiel: Der Gemeinderat beschließt die Unterstützung für fairen Handel, es bildet sich eine Steuerungsgruppe innerhalb der Lokalen Agenda und mindestens zehn Geschäfte führen fair gehandelte Produkte in ihrem Sortiment. Das Jahr 2023 war für die Agendagruppe Eine Welt besonders erfolgreich. Die Werbematerialien rund um die Fairtrade-Stadt wurden neu und einheitlich gestaltet, es wurden Bauzaunbanner und Prospekte beschafft und auf drei Veranstaltungen wurde über fairen Handel informiert.
Doch nicht nur die Eine-Welt-Gruppe engagierte sich in den vergangenen elf Monaten. Auch die anderen Gruppen waren trotz des Schwerpunkts "Fairtrade" sehr aktiv. Das Agenda-Kino beispielsweise zeigte im Traumpalast einmal im Monat einen Film zu Themen, mit denen sich die Lokale Agenda in Leonberg beschäftigt, der Arbeitskreis Asyl unterstützte bei der Integration von Geflüchteten, unter anderem aus der Ukraine, und die Gruppe Frauen für Gleichberechtigung motivierte Interessierte etwa bei der Veranstaltung "FRAUEN wählen" sich aktiv in der Stadtpolitik zu engagieren.
Auch das Netzwerk Gartenstadt war im Jahr 2023 sehr aktiv. Die Mitglieder veranstalteten einmal im Monat ein Begegnungscafé im Gemeindehaus der evangelischen Kirche in Eltingen. Außerdem wurde Hausaufgabenhilfe angeboten. Die Gruppe RadL war mit ihren 20 Mitgliedern zum Beispiel bei der Fahrradbörse vor dem Neuen Rathaus am Belforter Platz erfolgreich. Es wurden unter anderem Fahrräder repariert und fit gemacht.
A propos reparieren: Im Repair-Cafe werden regelmäßig kaputten Gegenständen wieder neues Leben eingehaucht. So auch im Jahr 2023. Rund 30 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer kümmerten sich jeweils am zweiten Samstag des Monats um defekte Küchengeräte, Smartphones oder auch Kleidungsstücke. Besonders positiv: Die Vernetzung der Repair-Cafés in der Region konnte verbessert werden.
Rüdiger Beising ging am Ende seines Vortrags auf den Energiekreis ein, dem er selbst vorsitzt. Diese Agenda-Gruppe umfasst rund 20 Mitglieder. Sie boten auch in diesem Jahr wieder regelmäßige Energieberatungen im Bürgerzentrum Stadtmitte an. Für viele Interessierte waren sie auch telefonisch oder per Mail erreichbar. Die Mitglieder kümmern sich darüber hinaus um 16 Solarstrombürgeranlagen in der Engelbergstadt. Sie bringen ihr gesammeltes Wissen gerne ein, so etwa auch beim Fachforum "Klima und Energie" der Stadt oder bei der Energieagentur Böblingen.