Bisher gab es sie "nur" an weiterführenden Schulen. Doch jetzt sind kostenfreie Periodenprodukte an vier zusätzlichen öffentlichen Orten in der Engelbergstadt zu finden. Das Projekt des Jugendausschusses existiert seit 2021.
Auch in der Mensa Triangel gibt es jetzt kostenfreie Periodenprodukte für alle. Karolin Kreiner ist Sprecherin der Projektgruppe des Leonberger Jugendausschusses. | © Sebastian Küster
Diese Erfahrung haben viele Frauen schon einmal gemacht: Die Periode setzt ein und Hygieneartikel sind nicht zur Hand. Situationen wie diese möchten Jugendliche in Leonberg für sich und andere in Zukunft vermeiden. Dafür gründeten sie im Jahr 2021 eine Projektgruppe im Jugendausschuss. Sie nennt sich "Period".
Karolin Kreiner ist eine dieser Heranwachsenden, die sich für das Angebot stark macht. Die Schülerin hat das Projekt angeschoben, war von Anfang an dabei. "Der erste Schritt war die Implementierung der Periodenboxen an allen Leonberger weiterführenden Schulen", erinnert sich die 17-Jährige. Die Aktion hat große Aufmerksamkeit erregt. Mehrere Zeitungen berichteten, sogar das Radio war vor Ort.
"Das damalige Projekt schlug hohe Wellen und dank der Arbeit des Jugendausschusses konnten weitere Kommunen und Schulen von dem Projekt überzeugt werden", erzählt Kreiner. Doch mit diesem Erfolg wollten sich die engagierten jungen Frauen nicht zufriedengeben.
Interview RadioEnergy zu kostenfreien Periodenprodukten (MP3)
Beim Jugendforum 2023 steckten sie ihre Köpfe erneut zusammen, um gemeinsam weitere sinnvolle Orte zu finden, an denen kostenfreie Periodenprodukte zu haben sein sollten. "Wir haben uns vorgenommen, das Angebot auf weitere städtische Einrichtungen zu erweitern, in denen sich Schülerinnen aufhalten: die Mensa Triangel, die Stadtbücherei, das Sportzentrum und natürlich das Hallen- und Leobad", sagt die Vorsitzende der Jugendausschuss-Projektgruppe Period. Über jeder Periodenbox ist ein Gewissensschild mit einer Erklärung und einem Hinweis zur Achtsamkeit angebracht.
Im Januar wurde die letzte Box aufgehängt. Nun fehlen noch die Hygieneartikel. Darum kümmert sich das städtische Gebäudemanagement. Binden, Tampons und Co. wurden bereits bestellt und sind auf dem Weg. "Mit der jetzigen Erweiterung schließt sich ein Kreis. Damit sollten die meisten Orte abgedeckt sein, an denen sich Schülerinnen während der Schulzeit aufhalten. Die Projektgruppe freut sich immer über Zuwachs und neue Ideen", sagt Karolin Kreiner.