Leonberger Bürgerschaft gibt Radinfrastruktur die Note 4,1
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) erhebt alle zwei Jahre die Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger zur Radinfrastruktur vor Ort. Im Vergleich mit anderen Kommunen derselben Größenordnung in Baden-Württemberg landet Leonberg in der Gesamtbewertung auf Platz 58 von 72. Die Teilnahme in Leonberg war beim Fahrradklima-Test 2022 auf einem Rekordhoch.
Zahl Entwicklung der Teilnehmenden (seit 2012)
Fahrradklima-Test 2022
Im Herbst 2022 hat der ADFC den Fahrradklima-Test durchgeführt, bei dem Teilnehmende ihre Kommune in Bezug auf Radinfrastruktur bewerten können. Die Beteiligung in Leonberg war so hoch wie nie: 259 Bürgerinnen und Bürger haben den Test mitgemacht. Die vergleichsweise hohe Anzahl zeigt, dass sich viele Menschen für den Radverkehr interessieren und es ihnen ein Anliegen ist, Rückmeldung zur Radinfrastruktur zu geben.
In der Gesamtbewertung schneidet Leonberg nur mit der Note 4,1 ab. Die Skala ist an Schulnoten angelehnt: Note 1 ist sehr gut, Note 6 ungenügend. Im Vergleich mit anderen baden-württembergischen Kommunen der Ortsgrößenklasse 20.000 bis 50.000 Einwohnenden belegt die Engelbergstadt nur Platz 58 von insgesamt 72 Kommunen.
Oberbürgermeister Martin Georg Cohn ist zuversichtlich: "Unsere geplanten Maßnahmen werden in ihrer Umsetzung wesentlich dazu beitragen, dass die Stadt Leonberg bei künftigen Fahrradklima-Tests weitaus besser abschneiden wird."
Stärken in Leonberg
Positiv heraus sticht Leonberg im Vergleich zu anderen Orten in Bezug auf Leihfahrräder und wenigen Fahrraddiebstählen. Außerdem fällt auf, dass die Engelbergstadt den Radverkehr gerade in jüngster Zeit gefördert hat. Mit der Note 3,8 schneidet Leonberg in dieser Kategorie besser ab als der bundesweite Durchschnitt (4,2). Ebenso fällt die Fahrradmitnahme im ÖPNV positiv ins Gewicht.
Bemängelt haben Leonbergerinnen und Leonberger die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit dem Rad (3,5). Viele empfinden Fahrradfahren in Leonberg eher als stressig und nicht sicher. Ampelschaltungen für Radfahrende werden zwar negativ bewertet, die Durchschnittsnote hat sich aber verbessert (von 4,9 auf 4,4).
Die Umfrage hat ergeben, dass Leonberger Radfahrenden einige Themen besonders wichtig sind:
- Akzeptanz von Radfahrenden als Verkehrsteilnehmende
- Sicherheitsgefühl
- Hindernisfreiheit auf Radwegen
- breite Wege für Radfahrende
- zügige und direkte Erreichbarkeit von Zielen
"Wir nehmen die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests ernst. Sie dienen uns auch als Grundlage für den Ausbau der Radinfrastruktur. Der Test gibt Anhaltspunkte, die in die Stadtentwicklung einfließen sollen", erklärt Radverkehrskoordinator Johannes Bohle.
Alle Ergebnisse sind hier einsehbar.