Großer Zuspruch für die "Stadt für Morgen" bei der Ergebnispräsentation
Die Ideen der Bürgerinnen und Bürger aus der Perspektivenwerkstatt am 17. September haben die Stadtverwaltung und die Planungsbüros am vergangenen Dienstag, 15. November, in der Steinturnhalle vorgestellt. Die Vorträge wurden aufgezeichnet und sind untenstehend anzusehen.
© Leila Fendrich
Ideen aus der Perspektivenwerkstatt
Die Steinturnhalle ist voll besetzt an diesem Dienstagabend. Viele interessierte Bürgerinnen und Bürger sind gekommen, um sich die Ergebnisse aus der Perspektivenwerkstatt im September anzuhören. Die Ideen, die aus der Mitte der Bürgerschaft an diesem Tag zusammengetragen wurden, hat das Referat für innovative Mobilität gemeinsam mit dem Baudezernat und den Planungsbüros von Zadow International, Schüssler Plan, Ramboll-Dreiseitl und Eble Messerschmidt Partner in mögliche Strategien der Stadtentwicklung umgesetzt. Diese stellten Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Planungsbüros vor.
Bei der Perspektivenwerkstatt im September wurde der Busverkehr häufig angesprochen. Die Planer der Verwaltung und der engagierten Büros entwickelten daraufhin die Idee eines "Leo Loops", also Ringbusse, die sich an bestimmten Orten überschneiden und auf diese Weise das gesamte Stadtgebiet abdecken. So kämen Bürgerinnen und Bürger beispielsweise gleichzeitig zügig vom Bahnhof in die Stadt.
In den kommenden Jahren soll zusammen mit der Bürgerschaft ein sogenannter "Masterplan" für die gesamte Stadtentwicklung erarbeitet werden. Dabei werden verschiedene Themen der Stadtentwicklung, wie etwa nachhaltige Mobilität, Kultur und Sport, Klimaschutz und Energiewende, bezahlbares Wohnen oder Handel und Wirtschaft betrachtet und zusammengeführt. Ziel ist eine Strategie, wie langfristig die Belebung und Attraktivität Leonbergs als Wohn- und Wirtschaftsstandort erhalten und weiter gesteigert werden kann.
Grüne Verbindungen
Die Verknüpfung der Innenstädte Altstadt und Eltingen ist ein besonders großes Thema der "Stadt für Morgen". Mit einem Memory-Spiel über Leonbergs Stärken brachte Andreas von Zadow den rund 100 Gästen in der Steinturnhalle das Thema näher. Stärken wie etwa der Pomeranzengarten, der Engelbergturm, Marktplatz und Stadtpark gelte es attraktiv zu verbinden. "Grün rein – Verkehr raus", fasste von Zadow zusammen. Wie man den Herausforderungen des Klimawandels begegnen kann und was passiert, wenn man diese Aufgabe verschläft erläutert Landschaftsarchitekt Florian Thurn am Beispiel von Überflutungsereignissen und Überhitzung der Innenstädte. "Schwammstadt" und "Regenrückhaltung" sind zwei der Schlagwörter, die zusammen mit mehr Grünverbindungen in der Stadt geplant werden müssen.
Über ein Kulturzentrum an der Steinturnhalle und das bereits in Planung befindliche Post-Areal könnte der Brückenschlag zwischen Altstadt und Stadtpark in Richtung Stadtmitte gelingen, präsentierte Oliver Lambrecht vom Planungsbüro Eble Messerschmidt Partner. Der Neuköllner Platz, der mehr als ein Autobahnknoten und weniger als ein Platz daherkommt, soll zu einer echten Stadtmitte umgestaltet werden und eine Öffnung des Leo-Centers zum Platz hin ermöglichen. Was das für Auswirkungen und Chancen eröffnet, gilt es weiter zu untersuchen.
Aufzeichnung der Präsentation
Konkrete Pläne für Straßenumbau
Für bestimmte Straßenzüge liegen schon erste Pläne vor. Im Zuge des Neubaus des Bosch-Campus wird die Poststraße verkehrsberuhigt. Dadurch werden alle Verkehrsteilnehmenden gleichberechtigt. Bäume sollen das Mikroklima, also das bodennahe Klima, das von den vorhandenen Oberflächen beeinflusst wird, verbessern und Rückhalteflächen Regenwasser managen. Der Bereich wird durch die ganzheitliche Gestaltung des Bosch-Campus und der öffentlichen Räume zu einem attraktiven Begegnungsort umgestaltet.
Für weitere Straßenzüge wurde ein Aufnahmeantrag in das Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg gestellt. Mit der Bezuschussung sollen dann die Abschnitte "Poststraße Süd/Benzstraße", "Steinbeisstraße/Römerstraße", sowie "Eltinger Straße" umgestaltet werden. In der Römerstraße etwa entstehe dann anstelle der bisherigen Haltebucht für Busse mehr Raum für Wartende, stellt Florian Thurn vom Planungsbüro Schüssler Plan vor. Durch die Planungen entstehen separate Radwege, mehr Baumstandorte und Grünflächen, sowie breitere Fußwege.
Zeitplan
Wenn die Zusage für das Förderprogramm vorliegt, können in einer weiteren Bürgerwerkstatt die Planungen konkretisiert und im Anschluss im Laufe der Jahre 2023 und 2024 detailliert ausgearbeitet werden. Ziel ist, den Umbau 2025 zu starten.