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Historische Leonberger Altstadt © Vilja Staudt
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Interview: Bei einem Brand richtig handeln

Ist ein Notfall erst eingetreten, ist es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät. Etwa wenn es brennt oder Hochwasser auftritt, müssen Betroffene sofort reagieren. Im Interview erklären Kommandant Wolfgang Zimmermann und Feuerwehrmann Moritz Schäfer, wie man sich im Brandfall zuhause verhält. 

Wolfgang Zimmermann (rechts) ist Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Leonberg. Moritz Schäfer ist Angestellter im feuerwehrtechnischen Dienst.

Wolfgang Zimmermann (rechts) ist Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Leonberg. Moritz Schäfer ist Angestellter im feuerwehrtechnischen Dienst.  | © Leila Fendrich

 

Welches ist die häufigste Brandursache im privaten Zuhause?

Moritz Schäfer: Das sind ganz klar Mehrfachsteckdosen. Wenn die maximale Leistung überschritten wird, kann es einen Kurzschluss geben und die Stecker entzünden sich. Wenn sie dann noch auf etwa Teppichboden liegen, kommt es schnell zu einem Brand.

Wolfgang Zimmermann: Deshalb sollte man auch das Handy nicht auf dem Bett oder Sofa laden. Denn eingesteckte Ladegeräte verursachen auch häufig Brände durch Wärmestau. Also lieber das Handy beim Laden auf den Tisch legen.

Und in der Küche?

Wolfgang Zimmermann: Den Herd vergessen auszuschalten, ist der häufigste Alarmierungsgrund bei uns, zum Beispiel, wenn man noch schnell die Kinder aus der Kita abholen muss. Dann rufen häufig Nachbarinnen und Nachbarn die Feuerwehr, die den starken Rauch in der Wohnung bemerken.

Wo wir gerade bei der Küche sind: Was macht einen Fettbrand so gefährlich?

Moritz Schäfer: Bei Hitze dehnt sich Wasser aus. Wenn es verdampft, reißt es das Fett mit sich und es kommt zu einer sogenannten Fettexplosion. Deshalb sollte man Fettbrände niemals mit Wasser löschen. Am besten einfach einen Deckel auf den Topf legen und den Brand ersticken. Wer vorbereitet sein möchte, hat eine Löschdecke in greifbarer Nähe.

Seit 2014 gibt es eine Rauchmeldeanlagenpflicht im Wohnraum. Wie kann man sich sonst zuhause für den Ernstfall vorbereiten?

Moritz Schäfer: Wir empfehlen, auch einen Feuerlöscher griffbereit in der Wohnung zu platzieren. Dabei sollten alle darauf achten, dass es sich um einen Schaum-Feuerlöscher handelt. Denn das Pulver richtet hohe Schäden an, vor allem an elektronischen Geräten. Achtung: Feuerlöscher müssen alle zwei Jahre gewartet werden. Denn der Druck entweicht mit der Zeit und es kann sein, dass sie im Ernstfall nicht funktionieren.

Wann sollte ich einen Brand selbst löschen und wann die Finger davon lassen?

Wolfgang Zimmermann: Wenn das Feuer etwa in Mülleimergröße ist, kann man noch selbst Löschversuche wagen. Wenn allerdings zum Beispiel die Couch brennt, sollte man so schnell wie möglich die 112 wählen. Denn jeder Löschversuch bedeutet auch Zeit, in der man besser den Notruf wählt.

Und dann?

Wolfgang Zimmermann: Dann verlässt man die Wohnung, nimmt natürlich Familie und Mitbewohner mit und – ganz wichtig – den Schlüssel. So spart man Zeit und Schäden, weil wir die Tür nicht aufbrechen müssen. Die Tür sollte zugezogen, aber nicht abgeschlossen, und im Mehrfamilienhaus die Nachbarschaft informiert werden. 

112

ist die Notrufnummer für Feuerwehr und Rettungsdienst. Der Notruf geht in der Integrierten Leitstelle in Böblingen ein, dann wird die Feuerwehr Leonberg alarmiert. Nach zehn Minuten sind die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen an der Einsatzstelle.

Etwa 200 Ehrenamtliche sind bei der Freiwilligen Feuerwehr in Leonberg engagiert und rund um die Uhr im Einsatz. Mitmachen können alle, die in Leonberg wohnen oder arbeiten. Weitere Informationen auf www.feuerwehr-leonberg.de.



 

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